Frankenkonvoi spendet 1600 Schutzmasken für Geflüchtete

29.6.2020, 11:00 Uhr
Tom Geisbuesch (links) und Peter Kunz von Frankenkonvoi bei der Auslieferung der Masken an die Fürther Gemeinschaftsunterkünfte.

© Florian Burghardt Tom Geisbuesch (links) und Peter Kunz von Frankenkonvoi bei der Auslieferung der Masken an die Fürther Gemeinschaftsunterkünfte.

"Die Bilder aus Ellwangen haben uns alle bestürzt. Wir wollen mithelfen, dass so etwas nicht auch in Fürth passiert", erklären Tom Geisbuesch und Peter Kunz von der Fürther Hilfsorganisation Frankenkonvoi.

In der Ellwanger Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge hatte sich das Coronavirus im April schnell ausgebreitet: Etwa 400 der damals rund 600 Bewohnerinnen und Bewohner waren infiziert. In den vergangenen Wochen gab es deutschlandweit immer wieder Meldungen über Corona-Ausbrüche in Unterkünften für Migranten. Das Problem: Die Menschen leben dort häufig auf engem Raum zusammen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung.

Mund-Nasen-Masken können dieses Risiko minimieren. Doch laut Geisbuesch und Kunz fehlt es daran in den Einrichtungen. Auch in den sieben Fürther Gemeinschaftsunterkünften. "Wir stehen in regelmäßigem Kontakt zu den Bewohnern. Diese sagen uns, dass es nicht genügend Masken für alle gibt", so die beiden Helfer. Bei der Regierung von Mittelfranken, Betreiberin der Fürther Unterkünfte, sieht man das jedoch anders. Auf FN-Nachfrage erklärt eine Sprecherin: "Die Bewohner der Gemeinschaftsunterkünfte werden durch die Regierung von Mittelfranken in ausreichendem Umfang mit Mund-Nasen-Masken ausgestattet. Es ist daher nicht richtig, dass es in den Fürther Unterkünften nicht genug Masken für alle gibt."

Weil man nicht auf Mundschutz-Spenden angewiesen sei, werde deren Produktion auch nicht finanziell unterstützt. Dennoch zeigt man sich in Ansbach dankbar für das Engagement von Frankenkonvoi. Die Vereinsmitglieder übergaben am Donnerstag 1600 wiederverwendbare Stoffmasken an die Fürther Gemeinschaftsunterkünfte. In den sieben Heimen sind etwa 800 Menschen untergebracht. Macht also je zwei Masken pro Person.

Die Herstellungskosten übernahm Frankenkonvoi, der Verein wiederum finanziert sich durch Spenden. Genäht wurden die Mund-Nase-Bedeckungen zum Großteil im griechischen Thessaloniki, wo Migranten und Einheimische ein Schneidereiprojekt ins Leben riefen. 600 Masken steuerte ein junger Geflüchteter aus Afghanistan bei, der in einer Fürther Wohngruppe untergekommen ist. Zuvor hatte Frankenkonvoi bereits mehrere hundert Stück im Bamberger Ankerzentrum verteilt.

Die Fürther Organisation engagiert sich nicht nur in der Flüchtlingshilfe. Der Verein ist unter anderem Teil der Initiative "Fürther helfen", die während der Corona-Krise gegründet wurde, und hat bereits an mehrere örtliche Sozialeinrichtungen Masken gespendet.

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