Fridays for Future: Heute protestiert Fürth

12.4.2019, 06:00 Uhr
Fridays for Future: Heute protestiert Fürth

Einerseits stehen die Ferien vor der Tür, andererseits machen manche Fürther Schulen heute mit Blick auf die Demo besonders früh Schluss. Wie viele Schüler die freie Zeit nutzen, um sich in der Innen- und Altstadt für den Klimaschutz einzusetzen, bleibt abzuwarten. Im Ordnungsamt, wo öffentliche Versammlungen anzuzeigen sind, haben Verantwortliche des örtlichen Fridays-For-Future-Bündnisses angegeben, dass sie mit 200 Personen rechnen. Doch es könnten mehr werden.

Fest steht: In Nürnberg findet diesmal keine Demo statt, die dortigen Klimaschutz-Aktivisten rühren auf Facebook, Instagram & Co. die Werbetrommel für die erste FFF-Demo in der Nachbarstadt. Man trete nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ziehe an einem Strang, erklären Mirjam Süttmann und Joscha Kirschner vom Nürnberger FFF-Organisationsteam.


Fridays for Future: Diese Strafen drohen Schülern


Lily Le (19), Studentin der Wirtschaftswissenschaften und Sprecherin des Fürther Bündnisses, freut sich, "wenn’s mehr werden als gedacht". Wie berichtet, haben die Fürther Luisa Neubauer eingeladen, Deutschlands prominenteste FFF-Aktivistin, die wie einige ihrer Fürther Kollegen der Grünen Jugend angehört. Neubauer hat abgesagt. "Ich wäre total gern gekommen", meinte sie auf FN-Nachfrage, doch sei das terminlich nicht möglich.

Grundpapier erläutert Pläne

Lily Le findet das "sehr schade", betont aber, es gehe "ja um die Umwelt und nicht um ein Gesicht". Bundesweit bringt die von der Schwedin Greta Thunberg (16) inspirierte Fridays-For-Future-Bewegung heute in rund 90 deutschen Städten Schüler, Jugendliche, Studierende und Auszubildende auf die Beine. Über 300 Orts- und Regionalgruppen gibt es. Dieser Tage haben die Aktivisten erstmals in einem Grundsatzpapier postuliert, was sie sich konkret unter einer besseren Klimapolitik vorstellen.

Unter anderem fordert Fridays For Future Deutschlands Ausstieg aus der Kohlekraft bis 2030 und eine hundertprozentige Versorgung durch erneuerbare Energien bis 2035. Schon heuer sei ein Viertel aller Kohlekraftwerke abzuschalten. Die Aktivisten pochen auf die Einführung einer CO2-Steuer für klimaschädliche Güter und Dienstleistungen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Ausgehend von 180 Euro, die das Umweltbundesamt für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid ansetzt, würde dadurch nach Berechnungen von Spiegel online ein Liter Benzin um 0,43 Euro teurer, ein Kilo Rindfleisch um 2,58 Euro und ein Hin- und Rückflug Düsseldorf–New York um 657 Euro.

Die Demo in Fürth beginnt um 11.30 Uhr am Paradiesbrunnen auf der Kleinen Freiheit. Nach einer Auftaktkundgebung ziehen die Teilnehmer durch die Fußgängerzone Richtung Rathaus und über Obstmarkt, Waagplatz und Gustavstraße zum Grünen Markt. Nach einer Zwischenkundgebung geht es zurück zum Ausgangspunkt, wo die Protestaktion um 15 Uhr zu Ende sein soll.

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