Froh über EU-Entscheidung

CADOLZBURG - Mittlerweile ist die EU-Kommission in Sachen Trinkwasser umgeschwenkt. Die Privatisierung der Wasserversorgung scheint vom Tisch. Auch Fürths Bundestagsabgeordneter Christian Schmidt (CSU) hat bei einem Besuch bei der Dillenberggruppe, einem der größten Wasserversorger der Region, klar für die Beibehaltung der bisherigen Regelungen votiert.

„Transparenter als bei uns geht es ja kaum“, findet Lothar Birkfeld, Vorsitzender des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Dillenberggruppe. Geschäftsberichte und Kostenkalkulationen seien für jeden Kunden einsehbar. Zudem arbeite man kostendeckend, nicht gewinnorientiert. „Wird dieser Markt liberalisiert, sieht der Kunde außer dem Preis gar nichts mehr“, meint Birkfeld.

Christian Schmidt, der in Begleitung von Cadolzburgs Bürgermeister Bernd Obst in die Geschäftsräume nach Gonnersdorf gekommen war, sieht das Thema Wasser viel emotionaler besetzt als etwa Strom: „Gerade auf dem Land ist den Kunden persönlicher Kontakt zu den Versorgern sehr wichtig.“ Umso erleichterter zeigte er sich, dass die EU-Kommission nun zurückruderte. Damit sei sichergestellt, dass nicht die Unsicherheiten einer Privatisierung Auswirkungen auf die Lebensgrundlage Trinkwasser haben werden und man weiterhin unbedenklich Wasser aus der Leitung trinken kann. Dank der „strengsten Trinkwasserverordnung der Welt“, wie Dillenberggruppe-Geschäftsführer Utz Emme betonte. 65000 Menschen beliefert die Dillenberggruppe derzeit mit Wasser. „Damit stoßen wir an unsere Grenzen“, erklärt Emme. Weiteres Wachstum würde erhebliche Investitionen nach sich ziehen und ist deshalb nicht angestrebt.