Für Vierbeiner: In Cadolzburg wird Hunde-Eis hergestellt

22.6.2020, 16:00 Uhr
Für Vierbeiner: In Cadolzburg wird Hunde-Eis hergestellt

© Thomas Scherer

Das Eis für die Vierbeiner wird allerdings in Cadolzburg gefertigt - getrennt von den verschiedenen Sorten für Menschen. "Die Umsetzung war immens schwer, da in den Räumen für die Eisherstellung kein Fleisch verarbeitet werden darf", erklärt Bianca Rajtmajer, gemeinsam mit ihrem Mann Alois Loislʼs Eismanufaktur betreibt.  

Aus Rindfleisch, Kartoffeln und Karotten wird erst eine kräftige Suppe gekocht, die dann in mehreren Schritten zum Hundeeis wird. "Wahrscheinlich sind wir damit in eine Marktlücke gestoßen", sagt die Chefin.


Leberwurst oder Käse: In diesen Läden gibt es Hundeeis


Die Filiale in Ammerndorf ist noch relativ neu. Den Zuschlag für die Lage am Ortsweiher und am Biberttal-Radweg erhielt die Familie vor etwas mehr als einem Jahr. Die Gemeinde sei nur unter Auflagen bereit gewesen, das geräumige Holzhaus zu veräußern. Ein Gastronomiebetrieb sollte wieder her, "am liebsten eine Eisdiele", so Rajtmajer. Einen Tag nach Vertragsunterzeichnung begann die Kernsanierung des Gebäudes.

2001 öffnete der erste Laden

Alois Rajtmajer hat das Handwerk 1998 im italienischen Südtirol vom damaligen Präsidenten zur Herstellung von natürlichem Eis gelernt. In Italien ist die Zubereitung eine Wissenschaft für sich und ein angesehener Ausbildungsberuf. Im Jahr 2001 machte ihn ein Freund auf einen kleinen Laden in Cadolzburg aufmerksam. Nach einigem Hin und Her schlug Rajtmajer zu und eröffnete unweit der Hohenzollern-Burg die inzwischen bekannte Eisdiele.

Die Anfänge waren schlicht: "Mit nur wenig Geld erwarb ich eine gebrauchte Vitrine, Eismaschine und zwei Pasteurisatoren." Es brauche viel Arbeit, Durchhaltevermögen und Energie, damit der Betrieb läuft. Manchmal stehe er von 5 bis 23 Uhr in der Manufaktur. Die Mühen haben sich offenbar gelohnt: Inzwischen gibt es Filialen in Ansbach, Fürth und Nürnberg/Röthenbach.

Die Zutatenlisten für die verschiedenen Sorten sind geheim und werden in einem Tresor aufbewahrt. "Alle Rezepte habe ich selbst verfeinert oder mir ausgedacht", erklärt Rajtmajer. Soweit möglich, versuchen die Eismacher, ausschließlich mit frischen Produkten zu arbeiten. Die Bio-Zitronen für das Sorbet kommen beispielsweise direkt aus Sizilien. Wenn der Rhabarber wächst, gibt es Rhabarbereis, wenn der Holunder blüht, Holundereis.

Und manchmal müssen die Rajtmajers die Zutaten nicht mal selbst besorgen. So kommt es durchaus vor, dass Kunden Johannisbeeren, Zwetschgen und Kirschen aus ihren Gärten vorbeibringen.

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