Furcht vor dem Verkehr: Stein eckt in Oberasbach an

22.11.2020, 21:00 Uhr
Furcht vor dem Verkehr: Stein eckt in Oberasbach an

© Foto: Thomas Scherer

Was ist passiert? Die Faberstadt will einen Bebauungsplan aufstellen. Ein Bauträger plant, in Unterweihersbuch zwischen Blumenstraße und Lilienstraße auf einem Acker ein Wohngebiet realisieren: rund 72 Reihenhäuser, 59 Wohnungen in Geschossbauten, dazu eine Kindertagesstätte.

Als Nachbarkommune darf Oberasbach zu dem Vorhaben Stellung nehmen. Und die Bauverwaltung betrachtete die Angelegenheit als relativ unproblematisch: "Die Stadt Oberasbach erhebt keine Einwendungen" hieß es im Beschlussvorschlag. Es sei davon auszugehen, dass grundsätzliche Belange nicht berührt würden.

Angemerkt wurde jedoch: Im Zuge der weiteren Planungen sollte eine Bewertung der Auswirkungen auf den Verkehr in Unterasbach, speziell auf die Steiner Straße, erfolgen.

"Ohne Rücksicht auf Verluste"

Der CSU war das nicht genug. Normalerweise sei es bei Bauleitplanungen "guter Usus, sich als Nachbar nicht querzulegen", sagte Schwarz-Boeck – um dann rhetorisch den schweren Säbel zu zücken: Allerdings "profiliert sich Stein auf unsere Kosten und das ohne Rücksicht auf Verluste".


Oberasbach kämpft gegen die Verkehrslawine


Mit Krügel-Areal, Blumenstraße/Lilienstraße und Weihersberg zählte der CSU-Mann schon feststehende oder potenzielle künftige Baugebiete auf, mit denen die Stadt Stein in Sachen Neubürger auf Expansionskurs geht. Aber wohin fahren die Bewohner mit ihren Autos? Nicht über die Hauptstraße in Stein, denn die sei dicht, sondern eben über Unterasbach, so die Befürchtung, die auch Norbert Schikora (Grüne) teilte.

469 zusätzliche Autofahrten

Der Weg führe über die Steiner und die Oberweihersbucher Straße in die ohnehin schon stark belastete Bahnhofstraße und weiter Richtung Rothenburger Straße. Das neue Baugebiet in Unterweihersbuch, das prognostiziert die von der Stadt Stein in Auftrag gegebene Lärmschutz- Untersuchung, wird pro Tag 469 zusätzliche Fahrten erzeugen.

Dazu kommen weitere 100 "Fahrbewegungen", wenn Eltern ihre Sprösslinge zur neuen Kindertagesstätte bringen oder sie von dort abholen. Schikora nahm diese Problematik zum Anlass, den Beschluss umzuformulieren. Demnach erhebt die Stadt Oberasbach einen Einwand, denn: "Es ist davon auszugehen, dass sich die Verkehrssituation in Unterasbach verschlechtern wird." Das billigte der Bauausschuss einstimmig.

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