Neues Limit

Fürth bremst weiter ab: Tempo 30 auf einem Teil der B 8

7.2.2020, 11:00 Uhr
Fürth bremst weiter ab: Tempo 30 auf einem Teil der B 8

© Wolfgang Händel

Viele dürften es noch gar nicht gemerkt und sich allenfalls über manches Auto gewundert haben, dessen Fahrer nicht wie sonst durchstartet – denn angekündigt oder publik gemacht hat die Stadt ihren neuesten Coup in Sachen Tempolimit nicht: Seit der vergangenen Woche, so Straßenverkehrsamtschef Hans-Joachim Gleißner auf FN-Nachfrage, darf man auf einem Teil der durch Fürth führenden B 8 zwischen 20 und 6 Uhr nur noch mit 30 Sachen unterwegs sein.

Es handelt sich um den Abschnitt direkt nach der Billinganlage, also die Hochstraße hinauf und anschließend ein Stück der Würzburger Straße stadtauswärts – bis zur Einmündung der Friedrich-Ebert-Straße beim BRK-Altenheim. Ab dort gilt dann wieder Tempo 50. Vorher signalisiert ein handelsübliches Verkehrsschild nach der Einmündung der Vacher Straße Tempo 30 – laut Zusatzschild darunter wegen "Lärmschutz".

Gleißner zufolge habe es zum einen immer wieder Beschwerden von Anwohnern wegen des Verkehrsgetöses gegeben, zum anderen gibt es den sogenannten Lärmaktionsplan der Kommune: Er weist diese Route als eine von jenen aus, auf denen die Geschwindigkeitsreduzierung sinnvoll sein könnte.

Man werde deshalb, so Gleißner, ein Jahr lang einen Testlauf fahren, den Lärmpegel messen und ihn mit den bereits erhobenen Werten unter den vorherigen Bedingungen vergleichen. Dann stelle sich die Frage: "Hat’s was gebracht?"

Wenn ja, wird die Stadt weitere Abschnitte von stark frequentierten Strecken ins Auge fassen – neben der Schwabacher Straße, wo seit kurzem bereits Tempo 30 vor zwei Schulen gilt, etwa die Würzburger Straße stadteinwärts, zwischen Pfeiferstraße und Billinganlage.

Viele werden verärgert sein und sich über Schikane beklagen – Gleißner aber hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er Fan von Tempo 30 in ganz Fürth ist. Er wünscht sich, dass der Bund die Regelgeschwindigkeit in Städten per Gesetz generell von 50 auf 30 senkt. Dann nämlich könnten sich Kommunen derartige Einzelmaßnahmen sparen, die stets gut begründet sein müssen.

Apropos: Voraussichtlich nächste Woche wird das Tempo-30-Limit auch in der gesamten Friedrichstraße eingeführt – um Gefahren zu verringern und den Verkehrsfluss zu verbessern. Und diesmal, verspricht Gleißner, werde man das auch per Pressetermin öffentlich machen. Nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, man wolle ahnungslose Temposünder abkassieren . . .

Auch auf dem B 8-Abschnitt, beteuert Gleißner, habe es bisher keine Radarfalle gegeben; man wolle den Autofahrern zuvor schon die Chance lassen, sich an die Neuerung zu gewöhnen.

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