Fürth: Große Ehre für stillen Mäzen

30.4.2017, 16:00 Uhr
Fürth: Große Ehre für stillen Mäzen

© Foto: André De Geare

Hoch oben über den Dächern Fürths kamen Stadträte und Ehrengäste zusammen, es gab Musik, Häppchen und aus dem Mund des Oberbürgermeisters warme Worte für eine besondere Persönlichkeit. Dass Carl Friedrich Eckart ausgerechnet in der ein Jahr alten Innenstadtbibliothek die Goldene Bürgermedaille entgegennehmen durfte, war nicht ohne Grund: Mit einer Spende in Höhe von 250 000 Euro hatte der Unternehmer entscheidenden Anteil daran, dass die Stadt in bester Lage eine Filiale der Volksbücherei einrichten konnte.

Schon zuvor war Carl Friedrich Eckart mit seiner gleichnamigen Stiftung als Gönner in Erscheinung getreten. Mit 200 000 Euro hatte er den Skatepark am Schießanger ermöglicht. Außerdem half er, unter anderem die Langhans-Anlage beim Hardenberg-Gymnasium und die Außenanlage einer Stadelner Kindertagesstätte auf Vordermann zu bringen. Dem Kinderheim Sankt Michael überließ er ein Grundstück für notwendige Erweiterungen. Beispiellos ist auch sein Einsatz als Förderer der Rummelsberger Dienste.

"Das müssen Sie ertragen"

"Ich habe kaum einen Mäzen erlebt, der gleichzeitig so großzügig wie bescheiden ist", sagte Oberbürgermeister Thomas Jung über Eckart, der lieber im Stillen wirkt und nicht viel Aufhebens um seine Person macht. "Heute", so Jung augenzwinkernd zum Geehrten, "müssen Sie es aber ertragen, dass ich Ihr herausragendes Engagement hervorhebe."

Eckarts berufliche Vita ist nicht minder umfangreich. Schon in jungen Jahren stieg er in das Familienunternehmen, die Eckart-Werke, ein. Weil er auf den Weltmärkten großes Wachstumspotenzial sah, kümmerte er sich vor allem um Vertrieb und Export. Unter seiner Regie erreichte die Firma, die damals unter anderem Bronze- und Aluminiumpulver herstellte, in Italien eine dominierende Position, erschloss den Nahen Osten als Markt, erwarb mehrere Unternehmen in den USA und beteiligte sich an Produktionsbetrieben in Mexiko und Brasilien.

2005 verkaufte er die Eckart GmbH an den Chemie- und Pharmakonzern Altana. Unter dessen Dach bieten die Eckart-Werke mit Sitz in Hartenstein im Nürnberger Land heute weltweit etwa 1800 Menschen Arbeit.

Carl Friedrich Eckart fand nach dem Verkauf mehr Zeit für seine Hobbys, die OB Jung in seiner Laudatio ebenfalls aufzählte: Skifahren, Golf und zeitgenössische Kunst. Unternehmerisch engagierte er sich als Immobilienentwickler. Sichtbares Beispiel: An der Kaiserstraße verwandelte er das frühere Domizil der Firma unter dem Namen "Eckart-Plaza" in ein modernes Bürogebäude mit Parkhaus und Supermarkt.

"Diese Ehrung bedeutet mir sehr viel", bedankte sich Carl Friedrich Eckart. Da sowohl seine als auch die Familie seiner Frau fest in Fürth verwurzelt seien, habe die Medaille auch einen "hohen emotionalen Wert".

Träger der Goldenen Bürgermedaille sind aktuell Alt-Oberbürgermeister Wilhelm Wenning, Evi Kurz, Barbara Ohm, Rainer Winter, Gert Rohrseitz, Heinz Bruder, Wolfgang Bühler, Volker Heißmann und Martin Rassau. Vor Eckart ging die Ehrung zuletzt 2012 an SpVgg-Präsident Helmut Hack.

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