Fürth: Helm will als OB-Kandidat für die CSU antreten

7.5.2019, 12:30 Uhr
Fürth: Helm will als OB-Kandidat für die CSU antreten

Während die SPD bereits ihre Kandidatenliste für den Stadtrat aufgestellt hat, blendeten die Christsozialen im Gasthof Kirchberger in Sack die Kommunalwahl 2020 noch weitgehend aus.

Oberbürgermeister- und Stadtratskandidaten werden erst Ende Juni nominiert, sagte Fraktionschef Dietmar Helm am Rande der Versammlung. Auf Nachfrage unserer Zeitung bekannte er sich dazu, noch einmal als OB-Kandidat antreten zu wollen. "Ich habe das jetzt für mich und gemeinsam mit meiner Familie so entschieden", betonte Helm, der zwar hofft, dass ihn seine Partei ein weiteres Mal nach 2014 ins Rennen schickt, aber auch zurückhaltend sagt: "Mal sehen, vielleicht gibt es ja noch weitere Kandidaten."

Das käme jedoch überraschend, schließlich gilt der Kampf gegen Amtsinhaber Thomas Jung – der Sozialdemokrat wurde 2008 mit 80 Prozent und 2014 mit 73 Prozent der Stimmen wiedergewählt – als eher undankbare und schier aussichtslose Aufgabe. "Die OB-Kandidatur ist eigentlich geklärt, spannender wird sein, wie die Stadtratsliste aussehen wird", fasste Stadträtin Birgit Bayer-Tersch die Lage zusammen.

In den offiziellen Ansprachen stand dann eindeutig die Europawahl am 26. Mai im Fokus. Michael Frieser, Bundestagsabgeordneter aus Nürnberg und Bezirkschef seiner Partei, machte als Gastredner klar: "Wir müssen den Menschen sagen, wie wichtig diese Wahl ist." Sie sei "ein Lackmustest für die Frage, welche Rolle Europa künftig in der Welt spielt".

Kein Platz den Populisten

Die EU dürfe man nicht den Populisten überlassen. Was diese anrichten können, sehe man am Brexit. Die CSU beschrieb Frieser als Partei, die auch Politik für jene Menschen mache, die sie vielleicht nicht wählten. "Wir teilen nicht auf, wir führen zusammen." Die Christsozialen böten Lösungen für die Zukunft an, ohne die Menschen gegeneinander auszuspielen. "Das ist das einzige, was Deutschland am Ende des Tages zusammenhält."

Michael Au, Kreisvorsitzender der Fürther CSU, bekräftigte, er sei alt genug, um zu wissen, dass es eben keine Selbstverständlichkeit sei, in einem freien Europa zu leben, mit einem freien Austausch von Waren und Dienstleistungen. Au nahm aber auch den politischen Gegner aufs Korn. Der real existierende Sozialismus sei gescheitert, dennoch würde diese "Mottenkugel" wieder hervorgeholt, schimpfte er in Richtung von Juso-Chef Kevin Kühnert, der in einem Zeit-Interview laut darüber nachgedacht hatte, Konzerne wie BMW zu kollektivieren.

Das Erfolgsmodell, so Au, sei Ludwig Erhards Soziale Marktwirtschaft, auch wenn man sie vielleicht an der einen oder anderen Stelle nachjustieren müsse. Er warnte eindringlich vor einem "grün-rot-rotem Experiment" in Regierungsverantwortung und nannte die junge Klimaaktivisten Greta Thunberg eine "Ikone der Öko-Sozialisten".

Bei der anschließenden Wahl des Kreischefs wurde Au mit 48 von 58 Stimmen ein weiteres Mal im Amt bestätigt. Seine Stellvertreter bleiben Angelika Ledenko, Peter Brückner und Günter Kahl. Neu in dieser Riege ist Christian Brunner aus der Jungen Union. Er löst Mareen Backhaus ab, die nicht mehr kandidierte. Zudem bestätigte die Versammlung Ronald Morawski als Schatzmeister sowie Michael Helgert und Susanne Erdmannsdörfer als Schriftführer.

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