Fürth investiert Millionen in die Kinderbetreuung

14.12.2019, 10:00 Uhr
Fürth investiert Millionen in die Kinderbetreuung

© Monika Skolimowska/dpa

Familien mit Kindern im Alter bis zu drei Jahren haben gute Chancen, in Fürth einen Krippenplatz zu ergattern. Exakt 1009 davon gibt es jetzt, und im Rathaus freut man sich darüber, erstmals die "1000er-Schallmauer durchbrochen" zu haben.

Hinzu kommen 235 Plätze in der Tagespflege und elf im "Netz für Kinder". Damit gibt es für jeden dritten Fürther unter drei Jahren einen Krippenplatz. Das sei zwar nicht üppig, befand Oberbürgermeister Thomas Jung beim Pressegespräch in der städtischen Kita Sonnenblumenkinder, decke aber den aktuellen Bedarf. "Und wir haben ja nicht den Ehrgeiz, leerstehende Plätze zu schaffen."

Doch peilt die Stadt einen Versorgungsgrad von 40 Prozent an. Und so besteht die Aussicht auf 108 weitere Krippenplätze, die mindestens konkret geplant sind – etwa in dem Mehrgenerationenhaus, das dort entsteht, wo sich bisher das Traditionsgasthaus "Zur Hardhöhe" befand.

Jung nannte es eine "ganz entscheidende Aufgabe einer Stadt, die Kinderbetreuung zu organisieren" und staunte zugleich über den enormen Wandel in den letzten 20 Jahren. Als er Mitte der 90er Jahre selbst junger Vater war, habe noch niemand von Krippenplätzen geredet, bei seiner ersten Wahl ins Amt habe es gerade mal 32 in Fürth gegeben.

Seit 2013 haben Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres einen Anspruch auf einen Kitaplatz bzw. auf die Betreuung durch eine Tagesmutter. Die Städte müssen also handeln und, wenn sie nicht selbst Angebote schaffen, freien Trägern unter die Arme greifen.

Künftig richtet die Stadt den Fokus auf das Angebot für Drei- bis Sechsjährige. Sie werden, auch weil viele Menschen nach Fürth ziehen, seit Jahren mehr. Momentan leben 4456 Mädchen und Jungen dieser Altersgruppe in Fürth, 2012 waren es tausend weniger. Der kleinere Teil von ihnen ist in städtischen Kitas (1740) untergekommen, der größere Teil in Häusern von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und privaten Trägern.

Knapp 600 Kindergartenplätze sind in den vergangenen Jahren entstanden. 3822 (genehmigte) Plätze gibt es aktuell, knapp 500 sollen bis 2021 dazukommen. Beispielsweise wird neben dem Sportpark Ronhof am Laubenweg gebaut oder in Vach, in der Mathildenstraße etwa erweitert der Internationale Bund seine Kita. Jung ist zuversichtlich: "2021 haben wir das Gröbste geschafft."

Betreuungsrekord bei den Schulkindern

Zwölf Millionen Euro hat die Stadt 2020 insgesamt für den Kita-Ausbau eingeplant, derselbe Betrag wurde heuer investiert. Hinzu kommen 39 Millionen Euro pro Jahr für das pädagogische Personal (allein in den 23 städtischen Kitas arbeiten 276 Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen in Voll- und Teilzeit), für Sachkosten und Betriebskostenzuschüsse an die freien Träger.

Einen Betreuungsrekord vermeldet die Stadtspitze bei den Schulkindern. 4516 Schüler – das entspricht 75 Prozent – verbringen ihre Nachmittage demnach in der offenen oder gebundenen Ganztagsschule (2028 bzw. 1138), in der Mittagsbetreuung (110) oder im Hort (1240), wo die Kapazitäten ebenfalls erweitert werden.

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