Fürth schickt erste Akademiker ins Gesundheitswesen

12.7.2016, 21:00 Uhr
Fürth schickt erste Akademiker ins Gesundheitswesen

© Foto: Uwe Niklas

Von der „ersten Bachelor-Abschlussfeier in Fürths ältester Hochschule“ sprachen sowohl Vizepräsident Professor Jürgen Zerth als auch Oberbürgermeister Thomas Jung. Korrekt zwar, aber doch nicht ganz ernst gemeint – schließlich ist die von der Diakonie Neuendettelsau gegründete WLH ja auch die einzige ihrer Art im Stadtgebiet.

Den 17 jungen Frauen und Männern dürfte es einerlei gewesen sein. Sie waren einfach nur glücklich, nach sieben Semestern diesen Lebensabschnitt erfolgreich abgeschlossen zu haben. Zu erkennen waren sie übrigens schon von weitem und unschwer an ihren Doktorhüten – selbst wenn es genau genommen bis zu diesem akademischen Grad noch weiterer Forschungsanstrengungen bedarf. Einige von ihnen werden diesen Weg gehen und ein Master-Studium an der WLH oder einer anderen Hochschule beginnen, andere wagen jetzt gleich den Schritt ins Berufsleben.

Die Erfolgsaussichten dürften in beiden Fällen einigermaßen rosig sein, so jedenfalls die Einschätzung von WLH-Präsident Ingo Friedrich. So schaffe der demografische Wandel, der die Gesellschaft immer weiter altern lässt, nicht nur freie Stellen, weil andere in Rente gehen. „Auch die Zahl chronisch und multi-morbider Erkrankter steigt“, erläutert Friedrich. Die Komplexität im Gesundheitswesen nehme deswegen zu und erfordere eine entsprechende Akademisierung.

Zwei besondere Preise

Neben Ratschlägen für das Arbeitsleben – wie Pflege von Netzwerken, Gewissenhaftigkeit, Nervenkraft und Ausdauer – gab der WLH-Präsident den Absolventen auch mit auf den Weg, das eigene Wohlbefinden nicht aus den Augen zu verlieren. „Achten Sie auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Materielles nutzt sich schnell ab, wichtiger sind psychische und körperliche Gesundheit.“

Für Gottes Lohn allein will natürlich trotzdem keiner der Jungakademiker arbeiten. Manch einer hat sich bereits in seiner Bachelor-Arbeit damit auseinandergesetzt. Beispielsweise Matthias Langen, der über „Qualitätsorientierte Vergütung im deutschen Gesundheitswesen“ forschte und dafür nicht nur die Bestnote erhielt, sondern auch den nach dem verstorbenen Gründungspräsidenten benannten Peter-Oberender-Preis.

Ebenfalls für die Bestnote mit dem Preis ausgezeichnet wurde Cordula Forster. Ihre Bachelorarbeit befasste sich mit dem Thema „Ethische Kontroversen der Sterbehilfe“.

Keine Kommentare