Fürth setzt Zeichen mit neuen Sozialwohnungen

27.10.2011, 22:00 Uhr
Fürth setzt Zeichen mit neuen Sozialwohnungen

© Michael Müller

Ende vergangenen Jahres erst hat die WBG-Tochter Soziales Wohnen unweit der runderneuerten Übergangswohnungen in der Oststraße zwei Wohnblocks aus den 50er Jahren gekauft. Im nächsten Sommer sollen hier 24 Familien mit Kindern einziehen. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 57 und 83 Quadratmetern.

Bewusst wurden beim Umbau keine lukrativeren Einzimmerwohnungen eingeplant, um den sozialen Zweck nicht zu verwässern. Mit der öffentlichen Förderung für sozialen Wohnungsbau verbunden ist ein zehnjähriges Belegungsrecht für Haushalte mit geringem Einkommen. Die Kaltmiete: 367 Euro für Dreizimmerwohnungen und 405 Euro für vier Zimmer, ergibt einen Durchschnittspreis von 5,51 Euro pro Quadratmeter.

Da die komplette Wärmedämmung der Gebäude in Verbindung mit heizungsunterstützenden Sonnenkollektoren den Energieverbrauch reduziert, werden sich auch die Nebenkosten im Rahmen halten. Energetisch hat der sanierte Altbau Neubaustandard. Um die Umbaukosten dennoch gering zu halten, wird möglichst wenig in die Gebäudesubstanz eingegriffen. Nur auf einer Seite werden deshalb auch die Fensteröffnungen verändert. Eine wesentliche Neuerung ist dagegen der Abriss der alten Treppenhäuser. Der neue Zugang zu den Wohnungen ermöglicht es, dass die Laubengänge als Privatbalkone genutzt werden können. Die Grundrisse der Wohnungen werden heutigen Bedürfnissen angepasst.

Je Wohnblock investiert Soziales Wohnen 1,1 Millionen Euro in den Umbau. Der erste Block wurde bereits in Angriff genommen, der benachbarte soll sich im Dezember ebenfalls in eine Baustelle verwandeln.

Der für komplett modernisierten Wohnraum günstige Mietpreis kann nach den Worten von Rolf Perlhofer, Technischer Leiter der WBG Fürth und Prokurist von Soziales Wohnen, nur erreicht werden, indem das statische Grundgerüst der Gebäude im Wesentlichen erhalten bleibt.

Dick eingepackt

Sehen lassen kann sich hingegen die Wärmedämmung: 24 Zentimeter Styropor schotten das Dach ab, 22 Zentimeter kommen auf die Kellerdecke, und die Fassaden werden mit einer 14 Zentimeter dicken Dämmschicht verkleidet. In Verbindung mit Klimaschutzfenstern und einer effizienten Heizung vermindert sich der Energieverbrauch derart, dass gegenüber bisherigen Verhältnissen so viel CO2 eingespart werden kann, wie 53 Kleinwagen pro Jahr produzieren.

Die Oststraße wird durch den Umbau der beiden Wohnblocks weiter aufgewertet. Ihr einstiges Hinterhof-Milieu hat sie bereits vor zwei Jahren mit der Fertigstellung des neuen städtischen Übergangswohnheims abgelegt. Im schmucken Gebäude befinden sich neben 27 Übergangswohnungen 50 Zimmer für Obdachlose.

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