Fürth: Stadt und Kirche setzen Zeichen für die Toleranz

19.12.2016, 11:24 Uhr
Schon beim letzten Auftritt von Pegida am Martinstag gab es in Fürth entschiedenen Widerstand.

© Foto: Winckler Schon beim letzten Auftritt von Pegida am Martinstag gab es in Fürth entschiedenen Widerstand.

Den Anstoß gibt in beiden Fällen das neuerliche Auftreten von Pegida in Fürth: Die Rechtspopulisten haben ein „Weihnachtssingen“ vor dem Rathaus angemeldet. Drinnen im Rathaus wird in öffentlicher Sitzung als Kontrapunkt ein Vortrag von Professor Peter Dabrock zu hören sein, in Fürth lebender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats und Theologe an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Oberbürgermeister Thomas Jung möchte das als klares Signal an Gruppierungen aus dem rechten Spektrum verstanden wissen, „die versuchen, fest verankerte christliche Traditionen für durch und durch unchristliche Aufrufe zu missbrauchen und die Gesellschaft zu spalten“.

Die Pfarrer Stefanie Schardien und Hans-Ulrich Pschierer von der Kirchengemeinde St. Michael werden unterdessen ebenfalls um 15 Uhr als Maria und Josef verkleidet durch die Fußgängerzone zum Rathaus gehen. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass auch die Heilige Familie auf Gastfreundschaft angewiesen war. Ihre Aktion trägt den Titel „Und sie fanden keine Herberge.“ Zudem lädt die Kirche an diesem Tag zwischen 15 und 16 Uhr zum „gemeinsamen Weihnachtsliedersingen“ unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Ingeborg Schilffahrt ein.

Laut Dekan Jörg Sichelstiel wendet sich St. Michael damit gegen den „Missbrauch der Weihnachtsgeschichte von politischen Kräften, die für Hass und Abgrenzung gegen Fremde stehen“.

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