Fürth: Stiftungen helfen, wo die öffentliche Hand fehlt

12.12.2018, 16:00 Uhr
Fürth: Stiftungen helfen, wo die öffentliche Hand fehlt

© Foto: Leberzammer

Für Sparkassenchef Hans Wölfel ist die Scheckübergabe jedes Jahr "die schönste Veranstaltung". Die beiden Stiftungsbetreuer Petra Detampel und Klaus Brunner wetteifern derweil mit einem Augenzwinkern darum, wer von beiden kurz vor Weihnachten das Christkind spielen und die Geldgeschenke überreichen darf. Aller Feierlaune zum Trotz wies Oberbürgermeister darauf hin, dass es in einem reichen Land wie Deutschland Bedürfnisse gebe, die von öffentlichen Stellen nur unzureichend befriedigt werden.

"Alleinerziehende, Ältere, Kinder – viele Menschen sind auf Unterstützung angewiesen", so der OB, "und eigentlich ist es traurig, dass es dafür Stiftungen bedarf." Nichtsdestotrotz sei die alljährliche Ausschüttung natürlich ein Grund zur Freude, denn bei dieser Gelegenheit käme im Sparkassen-Casino im neunten Stock "sehr viel Gutes zusammen: die, die geben und die, die Gutes tun."

Das Stadtoberhaupt erinnerte an die lange Tradition gemeinnütziger Stiftungen in Fürth und begrüßte deren Renaissance in den vergangenen Jahren. Auch Landrat Matthias Dießl hob das breite ehrenamtliche Engagement in der Bürgerschaft hervor, das dort greife, wo staatliche und öffentliche Unterstützung nicht ausreiche. "Das, was die Bürger miteinander voranbringen, ist das Herzstück jeder Gemeinde", so Dießl. Viele Menschen hätten tolle Ideen und einen wunderbaren Tatendrang, "doch manchmal fehlt eben ein Euro oder professionelle Unterstützung." Diese Lücke helfen Stiftungen zu schließen.

In diesem Jahr sind die Zuwendungen unter anderem an das Frauenhaus Fürth, die Tafeln, an das Jugendblasorchester der Stadt Stein und die Lebenshilfe in Fürth gegangen. Seit Sommer 2017 gehört außerdem die Stiftung "Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum Fürth" zur Stiftergemeinschaft.

Insgesamt umfasste die Gemeinschaft zum Stichtag 31. Dezember 2017 59 Einzelstiftungen – das sind laut Hans Wölfel drei mehr als im Vorjahr. Mittlerweile seien bereits vier weitere dazugekommen. Das gesamte Stiftungsvermögen beläuft sich demnach auf über 27 Millionen Euro. Dieser Kapitalstock bleibe erhalten, die Ausschüttungen seien aus erwirtschafteten Erträgen erfolgt.

Die 76 055 Euro setzen sich aus den Erträgen von 41 Namens- und Themenstiftungen zusammen. Im Vorfeld wurden bereits über 220 000 Euro ausgeschüttet, mehr als 60 000 Euro für die Folgejahre zurückgestellt, knapp 50 000 Euro kamen von Bürgerstiftungen, die Projekte innerhalb der Kommunen unterstützen. Die Gesamtausschüttung für 2017 betrage demnach 410 108 Euro.

 

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