Fürth: Wie soll die Ludwigsbahntrasse aussehen?

14.2.2018, 11:00 Uhr
Fürth: Wie soll die Ludwigsbahntrasse aussehen?

© Hans-Joachim Winckler

Ein Selbstläufer sieht anders aus. Von Anfang an wurde die geplante Aufwertung von Hornschuchpromenade und Königswarterstraße samt mittigem Grünzug, der an die Trasse der ehemaligen Ludwigsbahn erinnert, von Problemen begleitet. Parkplätze müssen einer großzügigeren Gestaltung der Boulevards geopfert werden, Anwohner fürchten um die Grünanlage vor ihrer Tür, Radler drängen auf Verbesserungen und Passanten wollten bisher keine Umwege in Kauf nehmen, was unschöne Trampelpfade zur Folge hatte. So war auch die Behandlung des Themas im Bauausschuss vom Ringen um einen Kompromiss geprägt.

Interessierte Bürger werden in den Entscheidungsprozess eingebunden. Dazu hat die Stadt Ende Mai des vergangenen Jahres bereits einen ersten Workshop veranstaltet, bei dem viele Vorstellungen eingebracht wurden. Nicht allen haben die Stadtplaner in ihrer Ausarbeitung Rechnung getragen. Dem Bauausschuss legten sie zwei Varianten vor, die sich nur marginal unterscheiden. Dass die Forderung nach einem Schutz der Willy-Brandt-Anlage und einer Begrenzung der gastronomischen Nutzung des Grünzugs keinen Niederschlag in den Plänen gefunden hat, rief im Ausschuss Kritik hervor.

Deshalb wird nun nachgebessert. Auch eine Variante ohne Gehweg und zusätzliche Freifläche für Gastronomie in der Willy-Brandt-Anlage soll ausgearbeitet werden. Die modifizierten Gestaltungsvorschläge werden den Bürgern in einem weiteren Workshop zur Diskussion gestellt. Danach soll der Bauausschuss die Weichen zur Feinplanung stellen. Zunächst stehen die Verkehrswege im Fokus. In einem weiteren Schritt geht es dann um die Gestaltung und Möblierung der Grünanlage.

Kein Hehl macht Baureferentin Christine Lippert daraus, dass sie einer Unterbrechung des zentralen Gehwegs wenig abgewinnen kann. Schließlich soll die Route nach ihren Wünschen auch den Verlauf der historischen Eisenbahnlinie aufzeigen. SPD-Fraktionsvorsitzender Sepp Körbl führt übereinstimmend mit Stadtplanungsamtschef Dietmar Most darüber hinaus ein natürliches Wegebedürfnis ins Feld, das sich in dem Trampelpfad zwischen Gabelsberger Straße und Luisenstraße ausgedrückt habe. Hier unterbricht außerdem ein Biergarten den Grünzug.

Der Trampelpfad wurde inzwischen beseitigt und mit Rasen versehen. Niedrige Geländer halten Fußgänger vom Betreten der Anlage ab. Eine bessere Einbindung der quer durch die grüne Achse verlaufenden Luisenstraße ins Gesamtkonzept regt Grünen-Sprecher Harald Riedel an. Sie könnte nach seinen Vorstellungen ein wichtiges Teilstück einer künftigen Fußgängerachse zwischen Stadtpark und Südstadtpark werden.

Den größten Gewinn sieht CSU-Stadtrat Joachim Schmidt in den geplanten massiven Abstrichen bei den Parkplätzen. Übereinstimmend finden die Ausschussmitglieder, dass die von vielen Baudenkmälern aus der Gründerzeit flankierte Prachtmeile der Stadt derzeit nicht angemessen zur Geltung kommt. Die Gehwege sind zu schmal, die Straßen ist in einem schlechten Zustand und obendrein stören die vielen parkenden Autos den Gesamteindruck. Beim ersten Workshop wurden Hinweistafeln auf Lokalgeschichte ebenso angeregt wie eine Neuauflage des Skulpturenweges in der Grünanlage.

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