Fürther Eltern werden auf Messe zu Berufsberatern

23.10.2018, 14:53 Uhr
Fürther Eltern werden auf Messe zu Berufsberatern

© Foto: Leberzammer

Der "Satz der Sätze" fällt für Maike Krauss‘ Geschmack viel zu selten: ",Bewirb dich bei uns!‘, das vergessen leider viele Aussteller, wenn sich die Jugendlichen wieder vom Messestand verabschieden." Konkrete Informationen und Anweisungen, das sei es, was die aktuelle Schülergeneration benötige, wenn sie auf Ausbildungsplatzsuche ist. So sehen das zumindest einige, die sich täglich mit dieser Zielgruppe auseinandersetzen: Lehrer, Berufsberater, Vertreter von Wirtschaftsverbänden und Behörden sowie Ausbilder in den Unternehmen. Man müsse die Schüler nehmen, wie sie sind, findet Krauss.

Aufgrund des demografischen Wandels und dem noch immer bestehenden Trend zum Besuch weiterführender Schulen und zum Studium, bleibe die Zahl potenzieller Bewerber klein. "Die Wirtschaft muss sich an die Schüler anpassen, nicht umgekehrt", so die Parentum-Projektleiterin, "denn die Jugendlichen werden nicht von sich aus aktiver und selbstbewusster."

Sabine Rehm vom Projektbüro für Schule und Bildung bei der Stadt Fürth pflichtet ihr bei. Unter vielen Jugendlichen herrsche große Unsicherheit, weil man sich in den sozialen Medien ständig perfekt inszenieren müsse. "Eine Absage ist für sie die Hölle", sagt Rehm. Entsprechend schwierig werde es dann, die jungen Menschen wieder zu motivieren. "An dir ist nichts falsch, wir müssen nur finden, was zu dir passt", das sei die richtige Herangehensweise.

Schon 77 Aussteller

Gleichzeitig gelte es, die Eltern über die Vielfältigkeit des heutigen Ausbildungsmarktes aufzuklären. "Dafür brauchen wir Messen wie die Parentum", betont Melanie Plevka, zweite Vorsitzende des Landeselternverbandes bayerischer Realschulen, "weil Väter und Mütter oft die breite Berufspalette gar nicht kennen."

Die Parentum selbst – zum wiederholten Mal in der Stadthalle stattfindend – platzt laut Maike Krauss mittlerweile "aus allen Nähten". Mit nunmehr 77 Ausstellern sei ein neuer Rekord erreicht. Erwartet wurden 1600 Schüler aller Schularten, in der Regel begleitet von einem oder beiden Elternteilen. Alleine in der ersten Stunde wurden bereits über 600 Besucher gezählt. Dafür haben die Messeveranstalter ein Jahr lang in 220 Schulen der Region geworben, informiert und Workshops veranstaltet. "Die Aussteller kommen inzwischen von selbst", sagt Krauss über die zurückliegenden Akquisetätigkeiten.

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