Fürther Hauptbahnhof: Endlich ein Investor in Sicht

4.2.2017, 10:00 Uhr
Das Bahnhofsgebäude ist längst keine Visitenkarte mehr - weite Teile des Bahnhofsgebäudes stehen leer.

© Skyling Das Bahnhofsgebäude ist längst keine Visitenkarte mehr - weite Teile des Bahnhofsgebäudes stehen leer.

Die Wiederbelebung des Hauptbahnhofs ist ein Thema, das in der FN-Redaktion seit Jahren auf "Wiedervorlage" liegt. Alle paar Monate fragt man als Journalist an, ob sich inzwischen nicht doch mal etwas tue. Meist wird man vertröstet. Unsere jüngste E-Mail an die Bahn wurde vor kurzem so beantwortet: "Die Deutsche Bahn ist in gemeinsamen Gesprächen mit der Stadt und wird die gesamte Vorgehensweise zur Weiterentwicklung des Gebäudes eng mit der Stadt abstimmen."

Deutlich auskunftsfreudiger zeigt sich der Oberbürgermeister – und siehe da: Es gibt Neuigkeiten und zwar keine schlechten. Thomas Jung zufolge hat endlich ein Investor Interesse bekundet, das Gebäude zu sanieren. Den Namen will Jung ohne das Einverständnis des Betreffenden nicht nennen. Wer aber wie viele Fürther reflexartig auf die Immobilienfirma P & P tippt, liegt Jung zufolge falsch. Er verrät immerhin so viel: Der Interessent komme nicht aus dem klassischen Wohnungsbau und habe eine gewisse Denkmalaffinität. Das hört der Fürther gerne. Zumal die Bahn vor einiger Zeit in den Raum gestellt hatte, die denkmalgeschützte Vorhalle des Bahnhofsgebäude müsse bei einer Sanierung weichen. Vielleicht sieht der Investor das ja anders?

Wann kann’s also losgehen? Jung seufzt. Der Investor befinde sich zwar in Gesprächen mit der Bahn, doch diese wolle zunächst "ein paar Sachverhalte prüfen", die, wie der OB enerviert sagt, doch schon mehrfach geprüft worden seien. Sämtliche Dienststellen der DB, so der Rathauschef, seien an dem Prozess beteiligt. Jungs Fazit: "Wir müssen weiter Geduld aufbringen."

Ursprünglich war geplant, den Bahnhof dreigeteilt zu entwickeln. Der Westflügel (Richtung Post) geht an den Investor, den Mittelteil mit dem DB-Reise-Center behält die Bahn, den Ostflügel könnte die Stadt erwerben.

"Wir sind aber flexibel", sagt der Oberbürgermeister. Denkbar sei auch, dass der Investor beide Flügel übernimmt und sich die Stadt einmietet. Wie berichtet, gibt es bereits Pläne für eine kulturelle Nutzung der kommunalen Fläche.

Wegen der großen Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsräumen in Fürth tun sich Künstler immer schwerer, günstige Ateliers zu finden – in einem sanierten Hauptbahnhof soll sich das ändern. Für Musikbands könnte es dort Proberäume geben, sagt Jung. Nur wann, ist völlig unklar. Zurück auf Wiedervorlage mit dem Bahnhof.

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