Fürther Klinikum: Zwei Besucher pro Patient sind gestattet

28.6.2020, 10:00 Uhr
Fürther Klinikum: Zwei Besucher pro Patient sind gestattet

© Hans-Joachim Winckler

Dabei dürfen an unterschiedlichen Tagen unterschiedliche Angehörige, Freunde oder Bekannte erscheinen. Am Wochenende gilt jedoch noch die Regel: Eine Person pro Tag und Patient, wobei stets nur ein- und derselbe Besucher eingelassen wird.

Wie Klinikumssprecherin Carmen Brückner erklärte, gibt es ab Montag nicht mehr nur die Registrierung an der Pforte im Hauptgebäude. Zur Urologie sowie zur Frauen- und Kinderklinik ist dann auch wieder der direkte Zugang möglich, ebenfalls mit Registrierung. Denn nach wie vor müssen Besucher Formulare ausfüllen, in denen sie Fragen zu ihrem Gesundheitszustand beantworten und in denen künftig auch anzugeben ist, ob sie sich an einem Covid-19-Hotspot wie Gütersloh aufgehalten haben.

 

Geschwister sind erlaubt

 

Vorschriften wie der Mindestabstand von 1,5 Metern oder das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bleiben auf dem gesamten Gelände bestehen. Sie gelten also auch, wenn sich Kranke und Besucher im Freien aufhalten, was ab Montag zulässig ist. Wer für geplante Eingriffe einbestellt wird, darf mit einer Begleitperson erscheinen. Und schön für junge Familien: Neugeborene dürfen wieder von ihren älteren Geschwistern begrüßt werden. Doch gilt auch hier die Zwei-Personen-Regel, so Brückner auf Nachfrage. Heißt: Papa darf stets nur ein Kind mitbringen.

Mit den Lockerungen reagiert das Klinikum auf einen Beschluss des Kabinetts, wonach in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen ab 29. Juni mehr Besuche möglich sein sollen. Weil der Schutz der Gesundheit mit "passgenauen Hygienekonzepten" Priorität hat, ein Rahmenkonzept des Gesundheitsministeriums aber bisher nicht vorlag, habe man die Vorgaben nach dem Motto "So streng wie nötig, aber so frei wie möglich" unter Vorbehalt hausintern umgesetzt, sagte Dr. Manfred Wagner, Medizinischer Direktor und Leiter des Corona-Krisenstabs.

Freude haben in Fürth aber auch andere Nachrichten aus München ausgelöst. Gesundheitsministerin Melanie Huml und Finanz- und Heimatminister Albert Füracker gaben mit dem Jahreskrankenhausbauprogramm 2020 früher als erwartet 110 Millionen Euro für das Klinikum Fürth frei. Die Gelder sind gedacht für das Großvorhaben "Klinikum 2030", mit dem sich das Kommunalunternehmen angesichts wachsender Bevölkerungszahlen fit für die Zukunft machen will. Die Finanzierung dafür steht nun, hieß es, ein Jahr früher als geplant. Laut Huml kann der Krankenhausträger mit der diesjährigen Förderrate (5,71 Millionen Euro) "spürbar von Vorfinanzierungskosten entlastet werden".

Oberbürgermeister Thomas Jung nannte das eine "gute Nachricht", jetzt könne das Sanierungsprojekt "noch schneller Fahrt aufnehmen". Auch Klinikumsvorstand Peter Krappmann zeigte sich erleichtert. Auf dem früheren Hubschrauberlandeplatz soll im ersten Bauabschnitt ein großes Gebäude entstehen, das neue OP- und intensivmedizinische Zentrum, unter anderem mit elf OP-Sälen, einer Intensivstation, zwei normalen Stationen und einer Station für Patienten, die überwacht, aber nicht beatmet werden müssen. Ein kleines Technikgebäude, das gerade hinter dem Parkhaus errichtet wird, soll den neuen Komplex mit Strom versorgen. Krappmann hofft, dass die durch die Corona-Krise verzögerten Bauarbeiten am großen Komplex noch heuer beginnen.

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