Fürther Kompostplatz soll vergrößert werden

9.5.2018, 21:00 Uhr
Fürther Kompostplatz soll vergrößert werden

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Aus dem angelieferten Grüngut können auf dem Gelände derzeit bis zu 8600 Tonnen Kompost im Jahr hergestellt werden – auf 12 000 Tonnen im Jahr soll die Kapazität gesteigert werden. Um die "Entsorgungssicherheit" zu gewährleisten, wie es in der Vorlage für den kommunalen Umweltausschuss heißt. Das Gremium hat dem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung einstimmig grünes Licht gegeben.

Bevor es realisiert werden kann, sind allerdings noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Insbesondere muss sich das Amt für Abfallwirtschaft mit den Verkehrsplanern auseinandersetzen, die die Umgehungsstraße mitten durch den Kompostplatz geplant haben, um Burgfarrnbach zu entlasten. Nach Ansicht von Grünen-Fraktionssprecher Harald Riedel muss die kleine Nordumgehung aber nicht so geführt werden. Die Straße solle auf den Kompostplatz Rücksicht nehmen und nicht umgekehrt.

Riedel bemängelte zugleich, dass die Stadt vergangenes Jahr Flächen getauscht habe, die man nun zur Erweiterung bräuchte. Grundstücksverhandlungen muss die Stadt aber in jedem Fall führen.

Ein Ingenieurbüro hat im Auftrag der Kommune bereits sieben Erweiterungsvarianten ausgearbeitet. Dabei werden 6400 bis 10 670 Quadratmeter zusätzlich benötigt und Investitionen zwischen drei und vier Millionen Euro fällig. Das Abfallwirtschaftsamt bevorzugt eine Variante, bei der der Platz um 9100 Quadratmeter wächst.

Einsparungen möglich

Weil bei dieser Größe die Arbeitsabläufe optimiert werden könnten, ließen sich möglicherweise Betriebskosten verringern. Rückstaus sollen vermieden werden, indem die Zufahrt in den Osten des Geländes verlegt und der Ausgabebereich größer gestaltet wird. Wegen der beengten Verhältnisse können bislang gewerbliche Großabnehmer nicht immer reibungslos bedient werden. Denn der Radlader soll den Privatkunden schließlich nicht zu nahe kommen.

Biomüll, also Küchenabfall, wird nicht kompostiert, aber auf dem Kompostplatz zur Weiterverwertung unter freiem Himmel umgeschlagen. Das ist zwar wegen der Nähe zum Schlachthof nicht ideal, aber erlaubt. Auf dem erweiterten Gelände strebt die Fürther Abfallwirtschaft den Umschlag in einer eigens dafür errichteten Halle an. Hier könnte auch Papierabfall verladen werden. Ein lukratives Recycling, wie Amtschefin Susanne Grünbaum auf Anfrage der FN erläutert. Wenn diese Umladestation nicht benötigt wird, könne man die Fläche zudem als Kompostlager oder Maschinenhalle nutzen.

Vorerst keine Hackschnitzelproduktion

Von einer Hackschnitzelproduktion will man wegen des geringen Anteils holzigen Materials vorerst absehen. Außerdem leistet grobes Material gute Dienste bei der Belüftung der Kompostmieten. Ebenso soll auf den Einsatz von Membranen verzichtet werden, mit denen sich Kompost schneller und geruchsärmer herstellen lässt. Die hohen Investitionskosten rechtfertigen diese Technik in den Augen der Abfallwirtschaft nicht. Der am Breiten Steig produzierte Kompost wird sackweise in unterschiedlichen Qualitätsstufen verkauft. Man kann ihn aber auch selbst in größere Behälter oder Anhänger füllen.

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