Fürther Neujahrsbaby "Jesous"

2.1.2015, 13:00 Uhr
Fürther Neujahrsbaby

© Foto: Michael Müller

Es gehört zu den selbst auferlegten Herausforderungen des Stadtoberhauptes, dem Jahrgangserstling samt Mama nach einer langen Silvesternacht seine Aufwartung in der Fürther Frauenklinik zu machen – als Ausdruck des Interesses am Wachstum und Gedeihen der Kommune. Doch diesmal strahlte der überzeugte Christ Thomas Jung über das ganze Gesicht. Nicht nur wegen des illustren Namens, sondern auch angesichts einer spektakulären Geburtenrate.

Im vergangenen Jahr kamen im Fürther Klinikum nämlich exakt 2000 Babys zur Welt. 2013 waren es noch 1929. Die runde Zahl komplettiert hat am Silvesterabend zu einer zivilen Zeit um 20 Uhr Nefes Selmann, der als Frühchen zweieinhalb Kilogramm auf die Wage brachte. Und die Jungen sollen weiterhin Konjunktur haben.

Um 8.26 Uhr bringt die 29-jährige Griechin Chalil Fatame aus der Fürther Innenstadt ihren 3600 Gramm schweren Jesous zur Welt. Oberärztin Eva Neupert, ihr Kollege Philipp Bornebusch und Hebamme Kristina Hemmermüller assistieren ihr bei der problemlosen Geburt. Ganz ohne Strapazen ging die freilich nicht über die Bühne, was den beiden sichtlich erschöpften Akteuren zwei Stunden später noch deutlich anzumerken ist.

Auch das nächste Baby, das im Beisein von Hebamme Heike Giering kurz nach zehn Uhr auf die Welt kommt, ist ein Bub. Vor einem Jahr noch hatte ein Mädchen den Vortritt ins neue Jahr. Chalil Fatame hat sich aber auch einen Jungen gewünscht. Und das, obwohl sie 2006, 2011 und 2012 bereits drei davon zur Welt gebracht hat. Einen Blumenstrauß hat der OB für sie dabei. Jesous bekommt von ihm den offiziellen Kleeblatt-Schnuller und ein noch makellos reines Stadt-Fürth-Lätzchen in die Wiege gelegt.

Drei Tage verbringen Mutter und Kind im sogenannten Nathanstift, dem 1907 vom jüdischen Ehrenbürger Alfred Nathan finanzierten Geburtshilfehaus, das 1967 der Frauenklinik angeschlossen wurde. Hier herrscht derzeit Hochbetrieb. „Die Fürther Einrichtung ist eben nach wie vor sehr beliebt“, erklärt Hebamme Heike Giering. Und das nicht nur bei Fürthern. Ein Großteil der Gebärenden kommt aus dem Landkreis, aus Nürnberg und Erlangen.

Das Silvesterfeuerwerk konnte Chalil Fatame noch genießen, bevor es zur Sache ging. Auch sonst gab es außer Alkohol-Opfern im Fürther Klinikum zur Jahreswende keine außergewöhnlich dramatischen Notfälle.

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