Fürther Stadtwald: Darum sind fünf Frischlinge tot

4.5.2021, 13:57 Uhr
Fürther Stadtwald: Darum sind fünf Frischlinge tot

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Erst im März hatten die FN Nachwuchs im Wildschweingehege vermeldet: Acht putzmuntere Frischlinge waren auf die Welt gekommen und versetzten die zahlreichen Besucher im Stadtwald in Verzückung. Leider aber gibt es nun keine guten Nachrichten aus der Kinderstube.


Tiere leiden: Lockdown-Ansturm auf den Fürther Stadtwald


Ein Leser hatte sich in der Redaktion gemeldet, weil er kaum noch eines der Jungtiere im Gehege zu Gesicht bekam. Unsere Nachfrage bei Stadtförster Martin Straußberger brachte traurige Gewissheit: Die Mehrzahl hat nicht überlebt, von den einst acht Frischlingen sind nur noch drei übrig.

Woran die anderen zugrunde gingen, vermag Straußberger nicht zu sagen. Denn: Nur selten finden sich die Kadaver der verendeten Wildschweine im Gehege, meist werden sie von ihren Artgenossen aufgefressen. Der Förster vermutet aber, dass sich die Tiere beim Gerangel untereinander verletzt haben oder die schwächeren von den Zitzen der Mutter abgedrängt wurden. Auch der Kälteeinbruch Anfang April könnte verhängnisvoll gewesen sein.

Eine Infektion mit dem Kolibakterium, das 2019 gleich einen ganzen Wurf auslöschte, schließt Straußberger diesmal aus. Damals hatte man erwogen, die Tiere gegen den aggressiven Erreger impfen zu lassen, es dann aber wieder verworfen. An kleinen Ferkeln können sich Stadtwald-Besucher momentan dennoch erfreuen: Neben den drei überlebenden Tieren aus dem März-Wurf tollen inzwischen weitere fünf durch das Gehege. Sie kamen vor knapp zwei Wochen auf die Welt – und Straußberger ist zuversichtlich, dass sie überleben werden. Schon im Juli könnte sich außerdem weiterer Nachwuchs ankündigen.

Auf weniger Tiere indes müssen sich demnächst Besucher des Rotwildgeheges einstellen. Momentan sind dort noch acht Weibchen, sechs Kälber und der Hirsch untergebracht. Die meisten der Kälber allerdings werden in eine andere Unterkunft verlagert. "Würde man sie beisammen lassen, gäbe es zwischen den männlichen Kälbern und dem Hirsch in der Brunft Probleme", so Straußberger. Bei den weiblichen Kälbern käme es früher oder später gar zur Inzucht, das soll vermieden werden.

Wer den Hirsch sucht, muss zur Zeit etwas genauer hinschauen. Er ist nämlich derzeit nicht, wie sonst, an seinem mächtigen Geweih zu erkennen – denn das hat er bereits Anfang März abgeworfen, sagt der Stadtförster. Das neue Exemplar wächst gerade nach, Ansätze sind schon sichtbar.

Beim Beobachten des Rotwilds könnte Besuchern künftig übrigens bald eine Aussichtsplattform helfen. Momentan allerdings ist das Projekt erst in der Planung.

Keine Kommentare