Fürther Stützpunkt der solidarischen Gesellschaft

26.3.2017, 21:00 Uhr
Fürther Stützpunkt der solidarischen Gesellschaft

© Foto: Andé De Geare

Dass für Bedürftige in zentraler Innenstadtlage solch eine Anlaufstelle entstehen konnte, ist durchaus nicht selbstverständlich. Ermöglicht hatte es die städtische Wohnungsbaugesellschaft, die das Baudenkmal erwarb und sanierte. Öffentliche Fördermittel, großzügige Spenden und viele engagierte Helfer waren entscheidend für den erfolgreichen Aufbau einer Einrichtung, die nicht nur in Fürth ihresgleichen sucht.

Neben neun Sozialwohnungen und einer Notfallwohnung – etwa für ausgebrannte Familien – konnte in dem ehemaligen Schreinereigebäude ein neuer Ort für die Wärmestube "Fürther Treffpunkt" samt Sozialkaufhaus geschaffen werden. Ihr altes Quartier in der Hirschenstraße 41 musste sie wegen Eigenbedarfskündigung des Vermieters nach 16 Jahren verlassen. Leistungsfähiger als bisher ist die neue Küche. Neben kostenlosem Frühstück bietet hier Lydia Appel montags bis freitags und alle zwei Wochen auch Samstag und Sonntag frisch zubereitetes Mittagessen für zwei Euro an. Der 170 Quadratmeter große, unterteilbare Speisesaal ist ein Platz für Begegnungen.

Gerade die liegen dem Quartiersmanagement am Herzen, das im Sozialzentrum ebenfalls untergekommen ist. Quartiersmanagerin Alexandra Schwab erhofft sich kräftige Impulse für Nachbarschaftsaktivitäten. Verstärkt werden sollen nach dem Willen von Sozialreferentin Elisabeth Reichert die Beratungsangebote. Dies vor allem, um Notsituationen schon im Vorfeld vermeiden zu können. Populistischen Parolen zur Ausgrenzung Bedürftiger setze Fürth soziale Netzwerke mit koordinierter Stadtteilarbeit entgegen.

Ein wichtiges Vorzeigeprojekt zum Abrunden der vielen sozialen Angebote in Fürth sieht Oberbürgermeister Thomas Jung in dem neuen Zentrum. Es sei Ausdruck von Wertschätzung gegenüber den Schwachen in der Gesellschaft. Freudig merkt Jung an, dass soziale Unterschiede zwischen den Stadtteilen zusehends verschwinden. Vergleichsweise niedriges Mietniveau und ausgeprägte Sozialarbeit zählt der OB zu den Vorzügen Fürths.

Dekan Jörg Sichelstiel segnete die neuen Räume und wünschte sich das Vernetzen von heuer neu eröffneten Einrichtungen wie Welthaus, Ludwig-Erhard-Zentrum und erweitertes Jüdisches Museum. "Das sollen keine getrennten Welten sein", sagte Sichelstiel. An diesem Samstag lädt das neue Sozialzentrum von 10 bis 16 Uhr zum Tag der offenen Tür.

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