Fürther Waldlehrpfad wird aufgemöbelt

6.9.2019, 21:00 Uhr
Fürther Waldlehrpfad wird aufgemöbelt

© Foto: Thomas Scherer

Die Runderneuerung beschränkt sich allerdings nicht auf eine Generalsanierung der bestehenden Stationen. Vielmehr soll ein neues Konzept die Touren hinter der Stadtförsterei attraktiver machen. Lehrpfad und Erlebnispfad werden zusammengefasst, Aufklärung wird mit Abenteuer verbunden.

Konnte man bisher an der Blockhütte "Grünes Klassenzimmer" entweder Naturerlebnisse oder Wissen sammeln, hat man die Qual der Wahl künftig nicht mehr. Es gibt nur noch eine große Schleife mit den bewährten Stationen. Der Weg erschließt aber auch neues Terrain. So wird es mit einer neuen Treppe in einen alten Steinbruch hinein gehen. Zuvor führt ein Abstecher zur Scherbsgrabenquelle.

Dringend haben die zuletzt 1988 erneuerten naturkundlichen Erläuterungstafeln eine Sanierung nötig. Sie sind teilweise beschädigt, wahre Hingucker schon lange nicht mehr. Auch am 1996 angelegten Walderlebnispfad hat unübersehbar der Zahn der zeit genagt.

Intensiv haben Stadtförster Martin Straußberger und Fachkräfte aus dem städtischen Umweltamt an der Neukonzeption gearbeitet. Mit der Gestaltung der neuen Erläuterungstafeln wurde die Designerin Melanie Kirchgessner auf Unterrimbach bei Burghaslach beauftragt. Das Material ist nicht mehr Holz, sondern witterungsbeständiges Alu-Dibond, ein Verbundstoff aus Aluminium und Poyethylen, in den Fotodrucke eingearbeitet sind.

Ob das Material langfristig auch der UV-Strahlung standhält, muss sich nach Straußbergers Worten allerdings erst noch zeigen. Mitarbeiter der Stadtförsterei wollen nächste Woche mit dem Bau der hölzernen Tafelgestelle beginnen. Das mit Schindeln bedeckte Dächlein soll ansprechender wirken als das eher schlichte Vorgängermodell, erläutert Straußberger.

Erneuert werden dann auch die Stationen des Walderlebnispfades. Vor allem Kinder sind fasziniert vom Waldtelefon aus Naturmaterial, dem Summstein zur Geräuscherfahrung, der Wackelbrücke zum Balancieren, dem Barfußpfad fürs Fühlen und dem Zickzackkurs zum Austoben.

Das Stadtwaldfest naht

Viel Muße hat Straußbergers dreiköpfiges Team für diese Kür momentan allerdings nicht. Das massenhafte Auftreten des Borkenkäfers bereitet jetzt wieder viel Arbeit. "Der Käfer frisst uns die Haare vom Kopf", stöhnt der Stadtförster. Es vergehe kaum ein Tag, ohne dass befallene Bäume gefällt werden müssen, um das weitere Ausbreiten des Schädlings einzudämmen.

Eigentlich sollte in diesem Jahr auch noch ein neuer Wild-Wald-Erlebnispfad zwischen dem neuen Rotwildgehege an der Erddeponie und der Ausflugswirtschaft Felsenkeller bei Burgfarrnbach angelegt werden. Ob dazu die Zeit reichen wird, kann Straußberger derzeit nicht absehen.

Zunächst steht jedoch das 22. Stadtwaldfest an. Am Sonntag, 15. September, informieren Vereine, Verbände und die städtische Naturschutzwacht bei Musik, Speis und Trank von 10.30 bis 17.30 Uhr am Hotel Forsthaus über Natur, Jagd und die heimische Tierwelt. Ab 13 Uhr stehen Kutschfahrten sowie Führungen (13.30 und 15 Uhr) auf dem Programm. Vielfältig ist auch das Angebot für die ganze Familie, unter anderem mit Streichelzoo, Märchenerzählerin und Wissens-Quiz. Auch ein Drechsler und eine Korbflechterin sind vor Ort. Am Ausschank mit dabei: das Team der Stadtförsterei.

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