Stadtwaldgehege

Fürther Wildschwein-Update: Alle Ausreißer sind wieder zurück

Wolfgang Händel

Leiter Lokalredaktion Fürth

E-Mail zur Autorenseite

26.12.2022, 18:48 Uhr
Hallo, bin wieder da! Möglicherweise hatten die Ausreißer Sehnsucht nach den Artgenossen ihrer Rotte – und nach der guten Verpflegung im Gehege.

© Hans-Joachim Winckler, NN Hallo, bin wieder da! Möglicherweise hatten die Ausreißer Sehnsucht nach den Artgenossen ihrer Rotte – und nach der guten Verpflegung im Gehege.

War es Heimweh? War es die Sehnsucht nach den Artgenossen? Oder gibt es daheim einfach nur besser zu futtern? Man weiß nicht so genau, was am Ende den Ausschlag gab, doch auch die restlichen fünf der kurz vor Weihnachten ausgebüxten Wildschweine sind über die Feiertage nach und nach wieder ins Gehege im Fürther Stadtwald zurückgekehrt – freiwillig und ohne dass Zweibeiner mit mehr oder minder sanfter Gewalt hätten nachhelfen müssen.

Die beiden letzten Tiere hatten sich am Nachmittag noch auf freiem Fuß befunden, doch Stadtförster Martin Straußberger war auch in ihrem Fall inzwischen zuversichtlich, nachdem er seinen Mut schon hatte sinken lassen. Weit weg nämlich, nahe Zirndorf, waren zwei der Schweine am Tag vor Heiligabend gesichtet worden; die kriege man nicht mehr zurück, hatte der erfahrene Förster befunden.

"Die wollen zurück"

Es kam anders, denn mittlerweile waren alle fünf Tiere schon wieder putzmunter in der Gegend rund ums Gehege gesichtet worden. Auch die beiden letzten Flüchtigen hätte man um ein Haar schon am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertags geschnappt. Kurz bevor man sie hinter den Zaun bugsieren konnte, machten sie sich aber noch einmal davon.

Straußberger indes war sich da schon sicher: "Auch die wollen zurück zu ihrer Rotte." Bei den drei anderen aus dem vermissten Quintett war erst gar keine fachmännische Hilfe nötig, um sie wieder einzufangen.

Sie ließen sich vom ausgelegten Futter auf einem Vorplatz des Geheges anlocken – und ein gerade des Weges kommender Spaziergänger schloss geistesgegenwärtig das Tor hinter ihnen, während sie arglos spachtelten. Klappe zu, Schweine drin.

Straußbergers Hoffnung, dass nun auch er letzte Akt mit den beiden in Freiheit Verbliebenen ähnlich geschmeidig über die Bühne gehen möge, wurde am Montagabend gegen 18.30 Uhr erfüllt. Das in Betracht gezogene Narkosegewehr konnte im Schrank bleiben, denn das Duo trottete schließlich brav ins Gehege – dank eines Rehfells: Weil „Wildschweine Rehfleisch lieben“, so Straußberger, köderte er sie damit. Wie zwei Hündchen liefen ihm die Schwarzkittel daraufhin nach.

Erleichtert konnten Straußberger und sein Team die Akte „Schweinachten“ schließen. Und das Fest wurde ihnen dann doch nicht gänzlich versaut.

3 Kommentare