Fürther Wochenmarkt: Die ersten Buden sind gelandet

7.5.2019, 06:00 Uhr
Fürther Wochenmarkt: Die ersten Buden sind gelandet

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Die Spannung war groß: Wie werden sie wohl aussehen, die 13 festen Buden, die auf der ehemaligen Bustrasse zwischen Freiheit und Adenaueranlage den Kern des neuen Wochenmarkts bilden? Von Containern war die Rede, eigens maßgefertigt beim Cadolzburger Spezialisten Cadolto. Mancher runzelte vorab die Stirn – Container, na ja...

Als am Montag die ersten Exemplare von den Tiefladern gehoben werden, hellen sich die Mienen der Passanten auf: Ja, die Mixtur aus Glas und hellem Eichendekor könne sich sehen lassen. "Das hat Klasse", finden etwa Sabine und Christoph Schwarz, beide 51. Sie wohnen am Bahnhofplatz und sind froh, wenn das dort seit Jahren untergebrachte Markt-Provisorium ein Ende hat.

"Ein Schandfleck" sei das doch gewesen, meint Sabine Schwarz, umso besser gefällt ihr und ihrem Mann das "schön einheitliche" Erscheinungsbild der künftigen Buden. Auch Michel Gosselin, früherer Direktor des Fürther Mercure-Hotels und ganz in der Nähe daheim, ist davon angetan.

Horst Müller hört das natürlich gern, denn der Weg zum Markt war durchaus holprig, kaum etwas hielt den städtischen Wirtschaftsreferenten zuletzt derart auf Trab. Immer wieder gab es neue Hürden und Verzögerungen, Kritiker schimpften über Konzept, Standort und die Kosten in Millionenhöhe.

Müller aber blieb überzeugt. Jetzt, bekennt er, falle ihm kein Stein, sondern "ein ganzes Gebirge" vom Herzen. "Voll meinen Erwartungen", sagt er, entsprechen die Container, die auch er bislang nur von Fotos kannte. Er hofft, dass sich nun noch die Skeptiker überzeugen lassen.

Am 18. Mai fällt mit einem Eröffnungsfest der Startschuss. Diesen Montag wurden unter anderem zwei der vier Gastro-Buden angeliefert, die im Zentrum stehen. Angedockt daran sind Aufenthaltscontainer mit Glasfronten, in denen sich Gäste um Stehtische gruppieren können.

"Vernünftige Qualität"

Weitere neun feste Buden werden links und rechts der Trasse für Markthändler zur Verfügung stehen. 7,50 Meter lang und 2,70 Meter tief sind sie in der Regel; die vier Exemplare für Obst und Gemüse kommen auf 12 Meter. Kostenpunkt pro Container: stolze 52.000 bis 56.000 Euro. Nicht gerade billig, doch dafür, so Planer Alexander Ehm, bekomme man auch "vernünftige Qualität".

Wasserfest, extrem kratzfest und resistent gegen UV-Strahlung – so seien die Module aus Melaminharz-Kompaktplatten für den Ganzjahresbetrieb gerüstet. Und nicht zuletzt für den alljährlichen Abtransport wegen der Kirchweih: In dieser Zeit müssen sie andernorts eingelagert werden, vorerst ist dafür der Stadelner Festplatz vorgesehen.

Von Bude zu Bude bleiben jeweils fünf Meter Abstand. Genug, um die Sichtbeziehungen zwischen Freiheit und Adenaueranlage – auch sie ein Diskussionspunkt – nicht zu kappen, wie Andre Hollitzer, zuständiger Marktmeister der Stadt Fürth, glaubt.

Auch er zeigt sich erleichtert, dass die Zielgerade erreicht ist. Immerhin habe man fünf Jahre lang Energie und Hirnschmalz investiert, "schon ein Wahnsinn". Und Architekt Peter Kügle, der das Erscheinungsbild mitkonzipiert hat, setzt noch einen drauf: Das Ergebnis in natura zu sehen, sei "das Himmelreich des Planers".

 

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