Fürther Wochenmarkt: Gebuddelt wird trotzdem

24.3.2018, 10:30 Uhr
Radler sollen weiterhin die Route entlang der Bustrasse nutzen können.

© Archivfoto: Hans Winckler Radler sollen weiterhin die Route entlang der Bustrasse nutzen können.

Gegenstand der Diskussion ist die sogenannte Infrastrukturschiene unter der ehemaligen Bustrasse zwischen Adenaueranlage und Freiheit. Über sie sollen die Marktbuden ab dem kommenden Jahr mit Wasser versorgt und ans Abwassersystem angeschlossen werden. Kostenpunkt: geschätzte 100.000 Euro.

Trotz der noch vorhandenen Unwägbarkeiten in Sachen Wochenmarkt hält die Stadtspitze den raschen Bau der Schiene aus zwei Gründen für nötig. Zum einen sei die Installation unabhängig vom Wochenmarkt sinnvoll, denn bei Großveranstaltungen wie Kirchweih und Fürth Festival habe man hier ohnehin längst Kapazitätsgrenzen erreicht.

Zum anderen sei der erwünschte Eröffnungstermin für den Wochenmarkt – Mai 2019 – nicht mehr zu halten, starte man nicht in diesen Tagen die Ausschreibung der Kanalarbeiten. Wie Fürths Baureferentin Christine Lippert sagt, dürfe man sich den Anschluss der festen Buden nicht zu einfach vorstellen – obwohl deren Zahl zum Start des Markts auf Wunsch ihres Hauses nun auf bescheidene neun statt der ursprünglich einmal angepeilten 20 bis 25 eingedampft wurde. Mehr sei nicht zu schaffen.

Ähnlich hoch "wie bei neun Einfamilienhäusern" bewege sich der technische Aufwand. "Das ist keine Standardlösung", betont Lippert, die damit auch auf manches Unverständnis über die lange Bauzeit reagiert. Deshalb könne die Kommune nicht weitere zwei Monate vergehen lassen, soll der Zeitplan weiter Bestand haben.

Ausschreibung für Beschicker

Eine Verschiebung hatten die Grünen – die das Millionenvorhaben Wochenmarkt grundsätzlich ablehnen – ins Gespräch gebracht, weil zwischen Ostern und Ende Juli per Ausschreibung zunächst Beschicker für die Buden und Stände gesucht werden. Von der Rückmeldung macht die Stadt abhängig, ob und in welchem Umfang der neue Wochenmarkt loslegen kann. Ist das Interesse zu gering, steht das gesamte Projekt zur Disposition – ein Szenario, an die der zuständige Wirtschaftsreferent Horst Müller allerdings nicht ernsthaft glaubt; zu rege sei schon die bisherige Resonanz bei Händlern gewesen.

Fällt die Nachfrage indes so groß aus wie erhofft, hat Müller, wie er im Gespräch mit den FN bestätigte, mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen. Dann wären, wie im Ursprungskonzept vorgesehen, weit mehr als die bescheidenen neun Buden erforderlich – mit entsprechend mehr Anschlüssen, für die erneut die schon fertige Markttrasse aufgegraben werden müsste.

Müller macht kein Hehl daraus, dass dies, zumal in der Phase, in der die Stadt das neue, attraktive Marktangebot etablieren möchte, alles andere als optimal wäre. Der Fall Wochenmarkt – er bleibt verzwickt.

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