Fürths Fußballhelden schrieben Geschichte

4.7.2014, 11:00 Uhr

Charly Mai war einer der drei defensiven Mittelfeldspieler im WM-System. Heute würde man ihn wohl einen „Sechser“ oder „Achter“ nennen, ist auf den Internetseiten des Deutschen Fußballbunds zu lesen. Seine Aufgabe: „Löcher stopfen, Gegner zustellen und eroberte Bälle selbstlos weiterleiten.“ Mai zählte zur ersten Elf in der Schweiz, er bestritt fünf der sechs Endrunde-Partien. Lediglich beim taktisch geprägten Schon-Spiel der Gruppen-Phase gegen Ungarn, das 3:8 verloren ging, war er Zuschauer.

Als im Finale erneut die Ungarn Gegner der deutschen Mannschaft waren, kam er zum Einsatz – und wie! Mai schaltete den Torschützenkönig des Turniers, Sandor Kocsis, aus, der zuvor elf Turniertreffer erzielt hatte. In der Kabine soll er Herberger stolz gefragt haben: „Na, hab ich den Kocsis gschnupft?“ Nach 16 Jahren bei der SpVgg wechselte Mai 1958 zu Bayern München. Anfang der 60er Jahre ließ er seine Karriere in der Schweiz und in Österreich ausklingen. Mai starb am 15. März 1993, im Alter von nur 64 Jahren, in Fürth.

*Herbert Erhard, geboren 1930, gab erst im Jahr vor der WM sein Debüt in der Nationalmannschaft. Bei der WM 1954 kam er zu keinem Einsatz, den Titel „Weltmeister“ hatte er sich trotzdem verdient. Seine große Zeit in der DFB-Elf kam allerdings erst nach dem Triumph in der Schweiz. Bei den WM-Turnieren 1958 in Schweden (vierter Platz) und 1962 in Chile (Viertelfinale) war Erhard Stammspieler und Abwehrchef. Bis 1963 kam er auf 50 Länderspiele, ab 1959 trug er die Kapitänsbinde. Für die SpVgg bestritt er rund 800 Partien, ehe Erhard noch für zwei Jahre zu Bayern München wechselte. Er starb am 3. Juli 2010 in seiner Heimatstadt — am selben Tag, als die Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika Argentinien mit 4:0 besiegte.

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