Fürths Grüne Halle erwacht allmählich zu neuem Leben

7.8.2017, 05:54 Uhr
Fürths Grüne Halle erwacht allmählich zu neuem Leben

© Foto: Dittmar

Als exklusive Markthalle ist das markante Gebäude mit dem Tonnendach 2003 aus dem Wandel der Südstadtkaserne nach dem Abzug der Amerikaner hervorgegangen. Doch die Kundschaft hielt sich zurück, zumal die Beschilderung zu wünschen übrig ließ. Zuletzt diente das Quartier hauptsächlich nur noch als Veranstaltungsort.

Bis nächtlicher Lärm – vor allem bei privaten Feiern – den Unmut in der benachbarten Wohnbebauung schürte. Das wiederum hatte strengere Auflagen und schließlich das Ende der Spielstätte zur Folge. Das Nürnberger Architekturbüro von Jürgen Hübsch, Erwin Ramsauer und Stefan Harlé hat die Immobilie erworben. Hier kann es seine bisherige Bürofläche für die 24 Mitarbeiter auf 500 Quadratmeter verdoppeln.

Im Erdgeschoss ist darüber hinaus auf 700 Quadratmeter Platz für eine viergruppige Kindertagesstätte mit Freispielflächen. Ihren Treffpunktcharakter soll die Grüne Halle gleichwohl nicht verlieren. Dazu verfügt sie künftig wieder über eine Espressobar und einen "Raum der Stille", in dem meditative Teezeremonien angeboten werden. Aber auch Veranstaltungen im kleineren Rahmen gehören zum Konzept, erläutert Stefan Harlé.

Idealer Platz für Kunstausstellungen

Er hat bereits den Umbau vor 14 Jahren betreut und weiß um die akustischen Qualitäten des Gebäudes. Außerdem wohnt er in der Nachbarschaft und kann daher das Konfliktpotenzial einschätzen. Maximal 199 Besucher sollen zu Lesungen, Vernissagen, Seminaren und Jazzkonzerten Platz finden. Instrumente wie ein Flügel gehören noch zum Fundus. "Wir lassen sie gerade überholen", erlätert Harlé.

Ideal ist die lichtdurchflutete Halle in seinen Augen für Kunstausstellungen. Insbesondere Skulpturen könnten hier gut zur Geltung kommen. Ein Akzent, den auch das Atelier eines Nürnberger Künstlers in einer Ecke der Halle unterstreichen wird. Auch Kontakte mit Galeristen habe man bereits geknüpft, sagt Harlé.

Umzug des Architekturbüros

Der ehemalige Eingangsbereich an der Krautheimerstraße wurde bereits entkernt. Hier soll ein neuer Besprechungsraum entstehen. Mit einer soliden Mauer wird der Kindergartenbereich von der übrigen Halle abgetrennt. Starten konnten diese Arbeiten bislang jedoch noch nicht, weil das vor acht Monaten schon bei der Stadt eingereichte Baugesuch noch immer nicht genehmigt wurde.

Doch die Zeit drängt, denn der Umzug des Architekturbüros ist für Ende September geplant und die Baufirmen können nicht endlos warten. Was die am Rande geplanten öffentlichen Veranstaltungen betrifft, betont Stefan Harlé, dass man damit kein Geld verdienen wolle. Vielmehr soll die Grüne Halle weiterhin auch als Treffpunkt der Nachbarschaft gepflegt werden.

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