Fürths Innenstadt-Parkhäuser: Die Preise fallen

19.5.2015, 06:00 Uhr
Fürths Innenstadt-Parkhäuser: Die Preise fallen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Am Parkhaus in der Friedrichstraße verkünden Din-A4-Zettel den neuen Tarif: 1,50 Euro pro Stunde statt - das steht auch dabei - der zuletzt geforderten zwei Euro pro 45 Minuten. Wer hier einen Sinneswandel des Betreibers vermutet, irrt. Fakt ist: Hinter dem veränderten Preisgefüge steht ein Pächterwechsel. Seit Anfang Mai betreibt nicht mehr die Firma Apcoa - nach eigenen Angaben die „Nummer eins in Europa“ - das Parkhaus an der Friedrichstraße, sondern die in München ansässige Park One GmbH, die sich ihrerseits „schnellstwachsender unabhängiger Parkhausbetreiber in Deutschland“ nennt.

Peter Wolbert, als „Director Operations“ zuständig für Bayern, Baden-Württemberg und Teile Hessens, erklärte auf FN-Nachfrage, Park One sei mit diesem Haus erstmals im Raum Nürnberg/Fürth vertreten und hoffe, hier bekannter zu werden. Weil die Eigentümerin, eine Investmentgesellschaft, schon seit geraumer Zeit einen Pächterwechsel anstrebte, habe sein Unternehmen den Hut in den Ring geworfen — und letztlich den Zuschlag erhalten. Dank der Übernahme der Großgarage mit 265 Stellplätzen habe Park One jetzt in der Region „den Fuß in der Tür“.

Zur Gebührenstruktur gehört laut Wolbert auch, dass die zweiten 1,50 Euro für die angebrochene zweite Stunde Parkzeit nicht schon ab der 61. Minute fällig werden, sondern ab der 63. Minute. „Es gibt also eine kleine Karenzzeit.“ Bis Ende April hat Apcoa ab der 46. Minute an derselben Stelle noch vier Euro verlangt. Dass vor einem Pächterwechsel Preise „hochgeschraubt“ würden, so Wolbert, sei durchaus branchenüblich.

Apcoa betreibt noch je ein Parkhaus an der Gabelsberger Straße (Hornschuch-Center), eins an der Mathildenstraße und eins an der Europaallee (Schön-Klinik). Wie berichtet, hat die Firma in der Gabelsberger Straße anlässlich des jüngsten Bahnstreiks den Preis für das Tagesticket halbiert — von zehn auf fünf Euro. Gelten soll das Angebot bis 10. Oktober. Denn: So biete man Pendlern auch dann, wenn wieder mal Züge stillstehen, eine „kostengünstige und unkomplizierte Alternative“.

Preise fallen während Festen weiter

Auf Nachfrage kündigte Björn Fiebig, Apcoa-Gebietsleiter Franken und Oberpfalz, weitere Preisreduzierungen während kommender Fürther Feste wie dem New Orleans Festival, dem Metropolmarathon oder dem Fürth Festival an: Dann sind nur drei Euro für das Tagesticket fällig. Wer seinen Wagen während eines kurzen Einkaufs auf einem der 685 Stellplätze im Hornschuch-Center-Parkhaus stehen lassen möchte, muss für die erste und zweite Stunde je 1,50 Euro berappen, jede weitere angefangene Stunde kostet zwei Euro.

Warum Apcoa auf der einen Seite der Fürther Freiheit so viel günstiger agiert als (ehedem) auf der anderen Seite, wollte Fiebig nicht im Detail erklären. Nur so viel: Man habe sich im Hornschuch-Center mit dem Eigentümer auf den besagten „Tarif verständigt“. Auf die Frage, ob sich Apcoa und Park One zurzeit gegenseitig zu unterbieten suchen, entgegnete Fiebig: „,Unterbieten' würde ich nicht sagen.“ Die aktuellen Preise im Hornschuch-Center „hätte es auch ohne neuen Pächter“ in der Friedrichstraße gegeben.

Als Kampfansage an die Konkurrenz mag auch Peter Wolbert die Info-Zettel und die Preisstruktur von Park One nicht gewertet wissen. Man habe „ein gutes Verhältnis zu Apcoa, aber man ist eben auch Mitbewerber“.

Das Tagesticket im Park-One-Haus kostet aktuell übrigens 17,50 Euro. Als Wolbert von den FN erfährt, welche Dumpingpreise diesem Betrag im Hornschuch-Center gegenüberstehen, erwägt er zu reagieren...

In Nürnberg wird Parken teuer

In Nürnberg hingegen soll das Parken in der Innenstadt deutlich teurer werden. Schuld daran ist die Tarif-Reform der VAG. Kunden, die sich per Abo, MobiCard oder Job-Ticket länger an die VAG binden, sollen künftig durch günstigere Fahrpreise belohnt werden, Gelegenheitsfahrer müssen dafür tiefer in die Tasche greifen. Querfinanziert werden soll die Tarifreform über eine Erhöhung der Parkgebühren. Innerhalb des Altstadtrings zahlen Autofahrer pro Stunde statt 1,50 dann 2,50 Euro, außerhalb zwei statt einem Euro.

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