Gefühl am Steuer ausgekostet

8.5.2012, 22:00 Uhr
Gefühl am Steuer ausgekostet

© Burghardt

„Solche Events sind immer sehr beliebt und finden großen Zulauf“, erklärt Dieter Stieber, Kreisvorsitzender der Fürther Fahrlehrer, welche die Veranstaltung zusammen mit dem Blindenbund organisiert haben. Neun Fahrschulautos, darunter auch ein Jeep und ein Cabrio, haben verschiedene Fürther Fahrschulen am Sonntag kostenlos bereitgestellt. Rund 30 Minuten lang konnte jeder Teilnehmer auf einer circa 500 Meter langen Strecke richtig Gas geben – Vollbremsung und Nervenkitzel inklusive.

Sein Gelände hatte der Horsepark Sprehe zur Verfügung gestellt. Hier konnten vor allem Kurven und Achter gefahren werden. Dafür sind Monika Reinsch und ihr Mann extra aus Regensburg angereist. Die junge Frau verfügt nur über fünf Prozent Sehfähigkeit, dafür aber über ein umso besseres Gehör. Deshalb kann sie die Anweisungen von Fahrlehrer Serhat Ayvaz sehr schnell umsetzen und traut sich auch, auf der langen Geraden das Gaspedal einmal richtig durchzutreten. Zugegeben, ganz unerfahren ist Monika Reinsch aber nicht. Bereits vor drei Jahren hat sie an einer ähnlichen Fahrstunde in München teilgenommen. „Das Gefühl, einmal selbst am Steuer zu sitzen, ist einfach klasse. Und manchmal lässt mich mein Mann unser Auto aus der Einfahrt fahren“, gesteht sie grinsend.

Etwas langsamer lässt es ein Erlanger angehen. Er kann nur einen leichten Hell-Dunkel-Kontrast erkennen und sitzt zudem das erste Mal hinterm Lenkrad. Doch nach wenigen Minuten verliert auch er die Scheu und kostet seine Fahrtzeit voll aus. Für ihn und alle anderen ist klar: Das war nicht die letzte Fahrstunde.

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