Gewaltiger Medienrummel zum Finale

20.1.2012, 12:30 Uhr
Gewaltiger Medienrummel zum Finale

© Michael Müller

Die beiden umjubelten Abschiedsvorstellungen der „Biermösl Blosn“ mit Gerhard Polt am Dienstag und Mittwoch waren für Theaterchef Werner Müller aber nicht nur willkommene Streicheleinheiten, sondern auch eine ganz besondere logistische Herausforderung.

Fünf Kamerateams, ein Dutzend Fotografen, zahlreiche Rundfunkredakteure und Zeitungsfeuilletonisten musste Raum zum Arbeiten geschaffen werden. Da war es von Vorteil, dass Christoph, Hans und Michael Well ohne großartige Verstärkeranlagen auskommen. Denn so konnten die nicht benötigten Räume der Tonregie von den Aufnahmeteams belegt werden.

Auch in den Gassen der Theaterkulissen und an den Rändern der Zuschauerränge konnten Kameras und Mikrofone untergebracht werden. Ins Schwitzen kam Theatersprecher Christof Goger als Regisseur des Medienauftriebs lediglich im Hinblick auf den Brandschutz. Die Fluchtwege sollten nämlich immer frei bleiben. Weil die rund 20 Sitzplätze nicht ausreichten, die Goger für Medienvertreter reserviert hatte, mussten die Fernsehleute beispielsweise stehen.

Eine ganze Reihe Telefoninterviews wollten rund um die Konzerte koordiniert werden. Sogar in den Pausen noch mussten Polt und die Well-Brüder für „O-Töne“ herhalten. Stark vertreten waren die Münchner Medien, namhafte Presseagenturen verfolgten das Spektakel. Für den Hörfunk wurden beide Auftritte mitgeschnitten. Was auf der Bühne eindrucksvoll zelebriert wurde — der Kehraus einer 35-jährigen Zusammenarbeit mit rund 3000 Auftritten —, wurde hinter den Kulissen ganz pragmatisch betrachtet. Am Ende trank man noch ein Bier zusammen und dann war Feierabend. Auch für Goger, der keinen Hehl aus seiner Erschöpfung macht.

Er kann zufrieden sein: Alles hat prima geklappt. Der Andrang war abzusehen. Schon die vorangegangenen Auftritte der „Biermösl Blosn“ in Fürth waren regelmäßig ausverkauft. Wehmut ist für Goger kein Thema. „Schließlich tauchen die Well-Brüder ja nicht gänzlich ab von allen Bühnen, sondern bleiben in anderen Formationen präsent“, gibt der Theatersprecher zu bedenken. Neue Produktionen warten bereits.

Dass Fürth zum Schauplatz dieser illustren Abschiedsvorstellung wurde, zeichnet eine Stadt aus, die es versteht, ihre Nische im Ballungsraum zu verteidigen. Die Kunst findet hier noch immer einen ganz besonders fruchtbaren Boden. Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) nutzte die Gunst der Stunde, um den virtuosen Streitern wider die CSU-Herrlichkeit im Freistaat einmal persönlich zu danken. Schenkten diese den Mächtigen immer wieder reinen Wein ein, revanchierte sich Jung zum Abschied mit Bier aus Fürth, an dem sich die „Biermösl Blosn“ gelegentlich schon einmal ironisch delektiert haben.

Eine Bildergalerie des großen Finales im Fürther Stadttheater finden Sie im Internet unter www.fuerther-nachrichten.de

 

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