Gigahertz Solutions: Von Hinterhof-Firma zum Marktführer

18.3.2013, 11:41 Uhr
Gigahertz Solutions: Von Hinterhof-Firma zum Marktführer

© Armin Leberzammer

„Wenn man exakte und hochwertige Messgeräte sucht, kommt man an uns fast nicht vorbei“, sagt Niels Dernedde nicht ohne Stolz. 17 Patente können seine Aussage belegen. Mit anderen Zahlen kann Gigahertz Solutions ebenfalls beeindrucken: Eigenen Angaben zufolge liegt der Marktanteil in Deutschland bei über 70 Prozent.

Angefangen haben Dernedde und sein Kompagnon Thomas Lorenz ganz klein und wie manch anderes später erfolgreiches Unternehmen in einer Hinterhofgarage. „Irgendwann kam eine zweite Garage dazu, dann eine Wohnung und noch eine Wohnung, bis wir schließlich aus allen Nähten geplatzt sind“, erinnert sich Dernedde an die Anfänge im Gewerbegebiet am Mühlsteig.

Vor sieben Jahren siedelte der inzwischen 20 Angestellte beschäftigende Betrieb an den Galgenberg über, wo im Obergeschoss der Hausnummer 12 nun auf 900 Quadratmetern entwickelt, produziert und verkauft wird. „Diese Fläche wird uns sicher noch ein paar Jahre reichen“, glaubt der Wirtschaftsingenieur und geschäftsführende Gesellschafter Niels Dernedde.

Auf das Thema Elektrosmog und dessen Messung kamen Elektroingenieur Lorenz und er beinahe zufällig. „Mein Patenonkel hatte sich einmal für 600 Mark ein Messgerät gekauft“, berichtet Dernedde, „das haben wir uns dann genauer angesehen und festgestellt, dass sich darin Bauteile im Wert von gerade einmal 15 Mark befanden.“ Angesichts solcher Gewinnspannen wagten die beiden den Schritt in die Selbstständigkeit.

Unternehmen machte 2012 1,5 Millionen Euro Umsatz

Aus den Händen werden ihnen die Messgeräte zwar nicht direkt gerissen, „aber es reicht zum Leben“, gibt der Chef bescheiden zu Protokoll. 1,5 Millionen Euro setzte das Unternehmen laut Dernedde im vergangenen Jahr um und sichert damit nicht nur seinen Gesellschaftern, sondern auch der Belegschaft ein sicheres Auskommen. Von 130 bis 2000 Euro reicht die Preisspanne ihrer Produkte.

Etwa die Hälfte der Kundschaft seien Endverbraucher, die zu Hause einfach mal testen möchten, inwieweit die eigenen vier Wände von Elektrosmog betroffen sind. Den übrigen Umsatz macht Gigahertz Solutions mit professionellen Anwendern wie Baubiologen und Elektrikern. Rund 60 Prozent der Produktion gehen ins Ausland. „Die Geräte unserer Mitbewerber aus Ostasien sind teilweise qualitativ nicht zu gebrauchen“, behauptet der 49-Jährige.

In Langenzenn werde jedes Gerät nicht nur hergestellt – manche aus 1400 Einzelbauteilen –, sondern auch einzeln eingestellt. „Das unterscheidet uns von der Konkurrenz“, betont Dernedde.

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