Gleise, Brücken und mehr Lärmschutz

1.3.2011, 22:00 Uhr
Gleise, Brücken und mehr Lärmschutz

© Hans-Joachim Winckler

Der 14. März ist der einzige Termin, auf den sich Bahnsprecher Frank Kniestedt festlegen will, und auch das nur mit einer Einschränkung: „Wenn das Wetter mitspielt“, soll an dem Tag das lange Leiden der Fürther Autofahrer, die seit Herbst 2009 Umwege in Kauf nehmen mussten, beendet sein. Derlei Ansagen stoßen in Fürth mittlerweile freilich auf ähnlich viel Skepsis wie jede Erfolgsmeldung in Sachen City Center.

Ursprünglich war das Ende der Baustelle in der Hardstraße für Mitte 2010 angekündigt gewesen. Baureferent Joachim Krauße hatte zuletzt, weil die neue Brücke monatelang so gut wie fertig, aber eben immer noch gesperrt war, von einer „Provokation“ gesprochen. „In den nächsten Tagen“ sollen laut Kniestedt nun aber die abschließenden Asphaltierarbeiten in Angriff genommen werden.

„In den nächsten Wochen“ und „in den nächsten Monaten“ soll darüber hinaus viel passieren, damit die S-Bahn Ende des Jahres zwischen Fürth und Erlangen wenigstens teilweise über neue Gleise geführt werden kann. Bislang muss sich die S-Bahn noch die alten Gleise mit dem Regional- und Fernverkehr teilen, mit der Folge, dass die S-Bahn nicht so häufig fahren kann, wie gewünscht.

Bereits jetzt sind Arbeiter damit beschäftigt, in Nähe der Eisenbahnbrücke, die über die Schwabacher Straße führt, Sträucher und Bäume entlang der Gleise zurückzuschneiden. Hier sollen „bald“ — einen genauen Termin will Kniestedt lieber nicht nennen — die Bauarbeiten für eine neue Brücke beginnen, die parallel zur bestehenden errichtet wird. Auf der neuen Stahlbetonbrücke wird ein S-Bahn-Gleis Platz haben, für das die bestehende Brücke keinen Raum bietet. Fest steht, dass die Bauarbeiten zeitweise eine Sperrung der Unterführung in Nähe der Comödie erfordern werden. „Zweispurig wird der Verkehr nicht bleiben können“, sagt Matthias Bohlinger vom Stadtplanungsamt.

Auch die Regnitztalbrücke wird im Laufe des Jahres einen Zwilling aus Stahlbeton bekommen, auf dem die S-Bahn in den Fürther Norden fahren wird. Ob es dort mit oder ohne Verschwenk durchs Knoblauchsland weitergeht, ist nach wie vor offen. Im Baureferat erwartet man in diesen Tagen das Ergebnis eines Gutachtens, das die Stadt beim TÜV in Auftrag gegeben hat. Dieser sollte laut Baureferent Joachim Krauße vor allem die Kosten überprüfen, die die Planer des Freistaats für die von der Stadt bevorzugten Variante ohne Schwenk ausgerechnet haben. Wie berichtet, hatte das Gutachten der Strecke eine zu geringe Wirtschaftlichkeit attestiert. Allerdings wurde der für eine Förderfähigkeit erforderliche Kosten-Nutzen-Faktor nur ganz knapp nicht erreicht.

Im April wird die Stadt Krauße zufolge die Gelegenheit haben, ihre Argumente und das Ergebnis der Überprüfung zu präsentieren, bevor dann das Eisenbahnbundesamt eine Entscheidung trifft. Bis die Streckenführung im Fürther Norden geklärt ist, will die Bahn die Arbeiten im Fürther Bogen vorantreiben.

Hier wächst bereits von Tag zu Tag die Lärmschutzwand, die vom Hauptbahnhof bis zur Regnitztalbrücke vorgesehen ist. In Nähe der Gustav-Schickedanz-Schule wird laut Bahnsprecher Kniestedt zudem „in der nächsten oder übernächsten Woche“ mit dem Errichten von Bohrpfahlwänden begonnen, die nötig sind, um an Stellen mit steiler Böschung den Bahndamm zu stabilisieren. Die Anwohner, die mit Baulärm rechnen müssen, werden vorher laut Kniestedt aber noch informiert.

Parallel dazu wird auch am neuen S-Bahnsteig am Hauptbahnhof gearbeitet. Der geplante „Inselbahnsteig“ wird nicht an das Bahnhofsgebäude angrenzen, sondern über den Tunnel zu erreichen sein. „Ende des Jahres“ wird es laut Kniestedt wohl werden, bis der neue Bahnsteig das Provisorium links neben dem Bahnhofsgebäude ablösen kann.