Goldene Kleeblätter für verdiente Fürther

20.5.2009, 00:00 Uhr
Goldene Kleeblätter für verdiente Fürther

© Goecke

Jung würdigte zunächst die unternehmerischen Verdienste von Paul Böhm. Hierzu zählen etliche Firmengründungen in Franken. Die bekannteste ist wohl die Tankstellenkette Supol, die der Diplom-Kaufmann vor 49 Jahren ins Leben gerufen hat. Inzwischen zählen hierzu 17 Tankstellen; das Unternehmen ist der größte freie Tankstellenbetrieb in Mittelfranken.

Bereits frühzeitig verschrieb sich Böhm der Integration türkischer Mitbürger: In vielen seiner Unternehmen sind wichtige Positionen mit Türken besetzt, die Supol-Tankstellen fast ausschließlich an türkische Pächter vergeben. «Fürth war über Jahrhunderte dafür bekannt, dass Menschen unterschiedlicher Religion und Herkunft friedlich miteinander gelebt haben», erinnerte Jung. «Dass dieses Zusammenleben auch in der Gegenwart ausgebaut und verbessert wird, ist auch Ihr Verdienst.» Als geborener Fürther sei Böhm ein «echter Fan seiner Heimatstadt» und Mitglied in zahlreichen Fürther Vereinen, denen er regelmäßig spendet.

Mit Adolf «Adi» Meister würdigte Jung einen Fürther, der sich - nicht zuletzt in seiner Funktion als Vorsitzender des Seniorenrates - «um die Interessen, Sorgen und Nöte der älteren Fürther verdient gemacht» habe. Vorher war Meister jahrzehntelang in der Arbeiterwohlfahrt aktiv; zunächst als Geschäftsführer des Fürther Kreisverbandes, wo er maßgeblich am Bau der beiden Burgfarrnbacher Seniorenheime und an der Gründung von «Essen auf Rädern» mitwirkte.

Darüber hinaus war Meister ehrenamtlich in vielen Vereinen aktiv; Jung hob Meisters Rolle als Vorsitzender des Regionalverbandes des Bundes der Steuerzahler sowie als Ortsvorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit hervor. Meister ist auch Vizepräsident der Gesellschaft für Humanes Sterben, die er mitbegründete, und trägt das Bundesverdienstkreuz.

Thomas A. H. Schöck sei es mit zu verdanken, dass sich Fürther Ortsschilder mit dem Titel Wissenschaftsstadt schmücken dürfen, sagte Jung. Ein «Glücksfall für die Stadt» sei es gewesen, dass dieser sich bei seinem Amtsantritt als Kanzler der FAU 1988 in Fürth niedergelassen habe. Gegen Widerstände aus den Nachbarstädten, so Jung, habe er Fürth als Standort für das Zentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) durchgesetzt.

Schöck, von 1996 bis 1999 Landessprecher der bayerischen und von 2000 bis 2003 Sprecher der Kanzlerinnen und Kanzler aller deutschen Universitäten, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. JOHANNES GOECKE