Google Impact Challenge: Fürther Projekt will gewinnen

11.2.2016, 11:00 Uhr
Google will neue ehrenamtliche Projekte unterstützen: Das Voting läuft bis zum 15. Februar.

© Karl-Josef Hildenbrand/Symbol (dpa) Google will neue ehrenamtliche Projekte unterstützen: Das Voting läuft bis zum 15. Februar.

Die Konkurrenz für das Projekt der Fürther Flüchtlingshilfe, die ihre Helfer besser vernetzen möchte, ist groß. 200 Finalisten stehen in der Kategorie „Lokale Ideen“ noch zur Wahl (zur Abstimmung geht es hier). Da ist zum Beispiel die Initiative „„Back on Track“, die ehemaligen Gefangenen der JVA Mannheim mit der Arbeit in einem Food-Truck den Weg zurück in die Gesellschaft ebnen will. Das Angebot „Virtuelles Gefängnis“ will Kindern, deren Elternteile in Haft sind, am Computer einen Einblick in den Gefängnisalltag geben und Sorgen abbauen. „Gebärdengrips“ wiederum ist eine Internetseite, die für schwerhörige und taube Grundschulkinder in Gebärdensprache entwickelt werden soll, mit Informationen, Unterrichtsmaterialien und Spielen. Und „ESNapp“ soll Erasmus-Studenten den Alltag im Ausland erleichtern.

Das Projekt aus Fürth, das die Jury überzeugt hat, heißt „Effektiv vernetzt“. Bislang kommunizieren die Fürther Flüchtlingshelfer vor allem über E-Mails und regeln Schichten über Doodle-Listen, erzählt Ute Zimmer, Leiterin des Fürther Freiwilligen-Zentrums (FZF). Mit dem Preisgeld würde das FZF unter anderem eine Umfrage durchführen, um herauszufinden, welche weiteren Kommunikationskanäle hilfreich wären. Zimmer denkt dabei etwa an ein Forum auf der Seite www.fluechtlingshilfe-fuerth.de, in dem sich die Helfer austauschen könnten. Das Geld könnte zudem genutzt werden, um jene Helfer zu schulen, die mit digitalen Kommunikationswegen noch nicht so vertraut sind. (Hier geht's zum Fürther Projekt im Voting.)

Jury mit Manuel Neuer und Steffi Graf

Zum Ablauf: Ob Fürth zu den Siegern gehört, entscheiden alle, die bis 24. Februar am Voting teilnehmen. Eine Jury, der neben Google-Vertretern unter anderem auch Manuel Neuer, Steffi Graf und Gesche Joost, Internetbotschafterin der Bundesregierung, angehören, hat in den vergangenen Wochen sämtliche Bewerbungen gesichtet und eine Vorauswahl getroffen. In der Kategorie „Lokale Ideen“ kann jeder Nutzer nun seine drei Favoriten aus den 200 Vorschlägen wählen. Die 100 Siegerprojekte bekommen jeweils 10.000 Euro. Um ein Vielfaches davon geht es bei der zweiten Kategorie, „Leuchtturmprojekte“: 500.000 Euro bekommt der Hauptgewinner, alle neun weiteren Leuchtturm-Finalisten je 250.000 Euro – hier sind nur noch zehn Vorschläge im Rennen. Jeder Nutzer hat eine Stimme.

Die Stiftung Google.org will mit dem Wettbewerb ehrenamtliches Engagement unterstützen. In keinem anderen Land engagieren sich so viele Menschen in einem Verein, heißt es auf der Wettbewerbs-Homepage: „Über 28 Millionen Freiwillige setzen sich täglich für die Ziele ihres Vereins ein und opfern viel Zeit und Energie, um die gemeinsamen Visionen in die Tat umzusetzen.“

Gefragt waren Ideen, wie sich Gemeinschaften stärken oder Organisationen in ihrer Arbeit unterstützen lassen – mit Hilfe digitaler Angebote wie Apps, Social-Media-Aktionen, Crowdfunding-Kampagnen. . . Die Projekte, so die weiteren Bedingungen, sollten zudem realisierbar für die Bewerber sein und sich als Vorbild für andere eignen bzw. vielen Menschen helfen.

Die Stadt Fürth hatte sich auf Initiative von Sozialreferentin Elisabeth Reichert im Herbst übrigens auch mit zwei Ideen in der größere Kategorie „Leuchtturmprojekte“ beworben, kam damit aber nicht in die Finalrunde. Zum einen ging es um eine App, die Flüchtlingen beim Deutschlernen auch hier gültige Werte vermitteln sollte. Zum anderen schwebt Reichert vor, den Zusammenhalt in Stadtteilen zu stärken. Die Idee: In Discountern wie Norma sollten Touchscreens aufgestellt werden, die Auskunft geben, was im Stadtteil los ist. Nachdem sich die Hoffnung zerschlagen hat, das Vorhaben mit Hilfe von Google finanzieren zu können, will Reichert Sponsoren suchen.

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