Polizei mit neuen Erkenntnissen

Großeinsatz in Fürther Anwaltskanzlei: Offenbar steckt der Commerzbank-Erpresser dahinter

sde

27.5.2022, 17:22 Uhr
Vergangene Woche ging bei einer Fürther Anwaltskanzlei eine verdächtige Postsendung ein.

© ToMa Vergangene Woche ging bei einer Fürther Anwaltskanzlei eine verdächtige Postsendung ein.

Vergangene Woche ging in einer Poppenreuther Kanzlei eine verdächtige Postsendung ein. Die Polizei startete daraufhin einen Großeinsatz vor Ort. Nach Prüfung der laut Zeugenaussagen ausgetretenen gasförmigen Substanz bestätigte sich der Verdacht, es wäre zur Freisetzung eines Gefahrstoffes gekommen, nicht. Auch die Betroffenen zeigten keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Wie sich nun gut eine Woche später herausstellte, kam es am selben Tag in Frankfurt am Main zur Zustellung eines ähnlichen Briefes. In der Mainmetropole zogen Mitarbeiter der betroffenen Firma das Schreiben allerdings noch bevor sie es öffneten aus dem Verkehr. Die Ermittler der BAO Klammer gehen nun davon aus, dass die Briefe in Fürth und Frankfurt Teil des bereits bekannten Erpressungsszenarios gegen die Commerzbank AG sind. Die Ergebnisse der eingeleiteten kriminaltechnischen Untersuchungen der beiden Sendungen liegen zwar noch nicht vor, die bereits durchgeführten optischen und technischen Gutachten sowie zwei Bekennerschreiben erhärten den Verdacht, die Briefsendungen seien tatsächlich dem bekannten Erpressungsszenario zuzurechnen.


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Die Polizei warnt demnach Filialen, Firmen oder Personen, die mit der Commerzbank AG in Verbindung stehen, vor derartigen Postsendungen und rät zu grundsätzlichem Misstrauen bei unerwarteten Briefen. Diese sollten hinsichtlich Auffälligkeiten in ihrer Beschaffenheit (wie beispielsweise Unebenheiten oder fühlbare Gegenstände im Inneren des Umschlags) untersucht, in jedem Fall vorsichtig behandelt und nicht geöffnet werden. Empfänger derartiger Sendungen sollen dies der Polizei - gegebenenfalls per Notruf - mitteilen.