Großhabersdorf: Jugendaustausch mit Frankreich

11.7.2015, 06:00 Uhr
Großhabersdorf: Jugendaustausch mit Frankreich

© Schübel

Für Sabine Raab ist der Austausch Neuland. „Ich leite seit März dieses Jahres den Jugendraum und soll jetzt gleich einen Jugendaustausch organisieren. Das war zu Beginn schon etwas beängstigend“, verrät die 27–Jährige. „Aber die Gemeinde unterstützt mich gut und ich bin zuversichtlich, dass es auch dieses Mal ein Erfolg wird.“

Insgesamt werden sechs Jugendliche im Alter von 14 bis zirka 17 Jahren und zwei Betreuer aus Großhabersdorf nach Aixe-sur-Vienne fahren. „Eine größere Gruppe wird schnell zu unübersichtlich und in dem Alter können wir am besten mit den Jugendlichen arbeiten. Sie sind schon selbstständiger und gehen aktiver auf andere zu als jüngere Kinder“, so Raab.„Als Gastgeschenk werden wir den Franzosen wahrscheinlich selbstgebackene Lebkuchen mitbringen.“

Seit kurzem findet jeden Freitag im Jugendraum der „Fresh Food Friday“ statt. Dabei kaufen die Besucher zusammen ein, kochen und räumen danach wieder auf. „Damit wollen wir den Jugendlichen ökologische Ernährung und Selbstständigkeit vermitteln“, erklärt die Leiterin. Dabei „werden wir die Lebkuchen für die Franzosen backen und kurz vor der Reise noch einen französischen Tag einlegen, an dem wir Gerichte aus dem Limousin kochen wollen“.

Am Samstag, 22. August, wird die Gruppe abends in Aixe-sur-Vienne ankommen und jeder lernt seine Gastfamilie kennen. „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, verrät Vivienne Schulz. „Aber es wird bestimmt spannend.“ Die 14-Jährige freut sich auf Frankreich.

Der Sonntag dient dem Kennenlernen, das eigentliche Programm startet am Montagvormittag mit einem Ausflug zur Gedenkstätte Oradour-sur-Glane. Der Ort wurde im Zweiten Weltkrieg von Verbänden der Waffen-SS zerstört und fast alle Bewohner ermordet. „Wenn man die Geschichte von Deutschland und Frankreich betrachtet, ist es kaum zu glauben, dass sich daraus diese Partnerschaft entwickeln konnte“, sagt Anna Seischab. „Ich finde, es ist sehr wichtig, dass wir Oradour besuchen.“ Die 17-Jährige war zwar schon öfter in Frankreich, aber noch nie mit Gleichaltrigen.

Sport und Kultur

Auf dem Programm stehen außerdem eine Fahrradtour in die Nachbargemeinde Bussière Galant oder eine Kajakfahrt auf der Vienne. Aber auch die lokale Kultur soll bei dem Austausch nicht zu kurz kommen. So wird die Gruppe die Porzellanfabrik in Aixe-sur-Vienne besichtigen und einen Tag in Limoges, der Hauptstadt des Départements, verbringen.

Ein Abend, an dem die Franzosen Spezialitäten aus dem Limousin vorstellen wollen, steht auch auf dem Programm. „Vielleicht“, hofft Sabine Raab, „können wir uns ja dabei ein paar Rezeptideen holen, die wir dann im Jugendraum in der Gruppe nachkochen können.“

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