Günstig und gut zur Umwelt

27.11.2011, 09:00 Uhr
Günstig und gut zur Umwelt

© Scherer

Bei der offiziellen Einweihung verkündete Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft Thomas Zwingel: „Das ist erst der Anfang. Im Endausbau streben wir für sämtliche WBG-Wohnungen eine totale Unabhängigkeit von Öl und Gas an.“

Bereits jetzt betreibt die Bibertstadt über zwei Dutzend Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, an die zwanzig Solaranlagen zur Warmwassergewinnung und mit der jüngst eingeweihten Hackschnitzelheizung die vierte ihrer Art.

Dabei kommt der umweltfreundliche Brennstoff nicht aus irgendeinem fernen Land, vielmehr bezieht die Stadt das „Futter“ für den 530 Kilowatt leistenden Kessel aus dem Zirndorfer Ortsteil Banderbach. Dort lagern riesige Mengen der bei der Holzverarbeitung anfallenden Hackschnitzel.

Geht es nach den Planungen von Klaus Bierwagen vom städtischen Bauamt, dann gesellt sich zur jetzigen Feuerungsanlage schon binnen zwei Jahren eine weitere, baugleiche. Sämtliche Anschlüsse, Zu- und Ableitungen sowie der insgesamt 86 Kubikmeter Brennmaterial fassende Vorratsraum sind bereits auf diese Erweiterung ausgelegt. „Mittels Fernwärme können wir die Anlage auch zur Versorgung weiter entfernter Gebäude benutzen“, erklärt WBG-Chef Rudolf Kordter die Möglichkeiten des insgesamt 1,3 Millionen Euro teuren Heizungsneubaus.

Beeindruckende Zahlen

Die Zahlen sind beeindruckend: Mehr als 200 städtische Wohnungen versorgt die Heizung im Endausbau. Dazu wird mehrmals im Jahr der unter dem Gebäude befindliche Bunker mit dem aus heimischen Wäldern stammenden Brenngut gefüllt. Die WBG rechnet mit Brennstoffkosten von etwa 50000 Euro pro Jahr. Das gelte selbst „bei strengem Frost“, erklärt Siegfried Hornberger vom planenden Ingenieurbüro. Schon im letzten Jahr erhob er mannigfaltig Daten, um im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die zum einen kostengünstigste, zum anderen aber auch ökologischste Heizlösung für die Wohnungen im Norden der Stadt zu finden.

„Gehen wir von den jetzigen Energiekosten aus, dann verursacht die Anlage nur rund 30 Prozent der Aufwendungen einer vergleichbaren Öl- oder Gasheizung“, klärt der Ingenieur Hornberger auf. „Und das bei einer Kohlendioxid-Einsparung von über 400 Tonnen pro Jahr“.

 

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