Hallenbäder in Zirndorf und Fürth müssen saniert werden

16.8.2014, 11:00 Uhr
Hallenbäder in Zirndorf und Fürth müssen saniert werden

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Für rund vier Millionen Euro müssen in Zirndorf fehlende Abdichtungen in allen Fußböden eingebaut, der Beton von Geschossdecken saniert sowie die Dachkonstruktion und Teile der Fassade erneuert werden. Zur Attraktivitätssteigerung wird darüber hinaus der gesamte Saunabereich aufgemöbelt. Wenn die Baufirmen der Stadt keinen Strich durch die Rechnung machen, sollen die Arbeiten im April 2015 Jahres fertig sein.

Weil die Planung noch nicht abgeschlossen war, konnte nach Angaben von Werkleiter Helmut Oswald im schon lange geschlossenen Hallenbad nicht früher mit dem Umbau begonnen werden. Richtig zur Sache kann es erst im Oktober gehen, wenn die jetzt laufenden Vorarbeiten erledigt sind. In der Vergangenheit hatten wiederholt Baumängel zu wochenlangen Schließungen geführt. Insbesondere das undichte Dach bereitete Kummer, es erhält nun eine bessere Dämmung und eine neue Deckschicht. Schadensansprüche gegen die Erbauer des Bades untermauert die Stadt mit einem Beweissicherungsverfahren. Wichtige Informationen dazu erhofft sich Oswald aus den anstehenden Bauarbeiten.

Hallenbäder in Zirndorf und Fürth müssen saniert werden

© Foto: Tanja Perina

Neben den gewöhnlichen Badegästen müssen sich einmal mehr die Schulen und Vereinsschwimmer umorientieren. Wie Stephan Scharf, Leiter der Schwimmabteilung des TSV Zirndorf, erläutert, weichen sie in die Hallenbäder von Stein, Schwabach und Dietenhofen aus; in Fürth seien keine Kapazitäten mehr frei gewesen. Die Belastung dieser Trainingstournee habe bereits zu einem deutlichen Mitgliederschwund geführt. Dass statt Flickwerk im Bibertbad nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden, stimmt Scharf jedoch zuversichtlich.

Teurer Reparaturstau

Um die Zukunft des Vereinssport sorgt sich auch der Vorstand der Schwimmabteilung des MTV Stadeln, Franz Scharvogel. Ihn beunruhigt der Reparaturstau im Stadelner Hallenbad. In der jüngsten Sitzung des Fürther Wassersportausschusses bezifferte Wolfgang Greul, bei der infra zuständig für die öffentlichen Bäder, die Sanierungskosten auf 4,5 bis 6 Millionen Euro. Würde nur das Nötigste repariert, dann müssten immer noch 1,1 Millionen Euro aufgewendet werden. Kostenuntersuchungen laufen.

Geprüft werden aber auch Alternativen einer Renovierung in Stadeln. Gedacht ist an einen Anbau am Hallenbad am Scherbsgraben oder das Überdachen des dortigen Freibades. Auch eine Traglufthalle kommt dafür in Frage. Der auch für den Bereich Sport zuständige Bürgermeister Markus Braun plädiert persönlich für eine Generalsanierung in Stadeln. Ein dezentrales Angebot sei auf jeden Fall vorteilhaft – schon im Hinblick auf das wichtige Schulschwimmen.

Eine Generalsanierung hat darüber hinaus den Vorteil, dass die infra die Kosten über 20 Jahre abschreiben kann. In Angriff genommen werden kann sie laut Greul frühestens im Sommer 2015. Den Winter über steht das Stadelner Hallenbad also noch zur Verfügung.

Franz Scharvogel befürchtet allerdings, dass sich die Situation in Stadeln bei ausbleibenden Reparaturen schnell verschärfen könnte. Vier Generationen von Schwimmern nutzen das Becken. Zu den ältesten gehört die 87-jährige Stadelnerin Maria Feik. Mit drei künstlichen Gelenken ist sie auf die vom Arzt empfohlene Bewegung im Wasser angewiesen. Der Weg mit dem Bus zum Scherbsgrabenbad ist ihr zu beschwerlich. Deshalb hofft auch sie auf eine Entscheidung für die Generalsanierung.

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