Handballfest in Zeiten der EM-Euphorie

19.6.2012, 00:00 Uhr
Handballfest in Zeiten der EM-Euphorie

© Joachim Sobczyk

Wer die Begeisterung der rund 400 Minis,

E- und D-Jugendlichen beim zweiten Puschendorfer Handball-Spielfest erlebte, kann Abteilungsleiter Gerd Heckel, dem Nachfolger Rodes, nur beipflichten: Es gibt mehr als Fußball.

Das Interesse am neuen Angebot war und ist erstaunlich groß. Die Nachwuchsarbeit steht beim SVP im Mittelpunkt, außer den Männern und Frauen nehmen inzwischen neun Mannschaften, von der A-Jugend bis zu den Minis sind alle Altersklassen vertreten, an Verbandsspielen teil.

Die Anerkennung für die Handballer, inzwischen hinter den Fußballern die zweitgrößte Abteilung im Verein, bekunden unter anderem jene 39 Mannschaften aus 14 mittelfränkischen Vereinen, die diesmal beim Spielfest dabei waren. Ein Großteil der rund 200 Mitglieder, davon 140 Kinder und Jugendliche, trugen zum guten Gelingen bei, sei es durch aktive Teilnahme als Spielerin oder Spieler, als Betreuer, als Helfer in der Organisation oder auch „nur“ durch Spenden fürs leibliche Wohl. „Ohne die Mithilfe der Eltern, die normalerweise offene Ohren für unsere Probleme haben, und das Wohlwollen von ortsansässigen Firmen, wäre unsere Arbeit kaum möglich“, sagt Heckel.

Natürlich ist es das Ziel, mit den Seniorenteams höherklassig zu spielen – schon um den eigenen Talenten einen sportlichen Anreiz zu bieten; aber das alles soll Schritt für

Schritt erfolgen. „Denn bei weiteren Zuwachsraten wird es im Trainer- und Übungsleiterbereich kritisch“, wie Vize-Abteilungsleiter Oliver Sandner anmerkt.

Größtes Problem ist indes das Fehlen einer handballgeeigneten Halle in Puschendorf. Das sorgt nicht nur für logistische Probleme, sondern belastet auch den Etat erheblich. Die Verbandsspiele finden in Emskirchen statt; Kosten einschließlich der Schiedsrichter rund 50 Euro pro Spiel im Nachwuchs- und rund 70 Euro im Erwachsenen-Bereich. „Da ist“; so Heckel, „das Spielfest ein wichtiger Teil unserer Finanzierung.“

Und das sorgte am Wochenende bei bestem Wetter für Hochbetrieb auf der Sportanlage. Insgesamt 83 Spiele wurden in den drei Altersklassen Minis (12), E-Jugend (41) und D-Jugend (30) absolviert, wobei die beiden älteren Jahrgangsgruppen vor allem vom „Sandkasten“ begeistert waren.

Erstmals wurde ein kleines Beach-Handballfeld ins Turniergeschehen einbezogen, eine Neuerung, die bei Aktiven und Zuschauern gleichermaßen Anklang fand. Und getreu dem Motto „Erlebnis vor Ergebnis“ gab es am Ende nur Gewinner. Jede Spielerin und jeder Spieler erhielt seine Medaille, jede Mannschaft ihre Urkunde und eine ordentliche Portion Gummibärchen. Ob von ihnen noch welche übrig waren, um den Sonntagabend zu versüßen, ist nicht überliefert. Sicher aber war nach einer nicht-repräsentativen Umfrage: Bei aller Begeisterung für Handball stand nicht nur bei den Jungs der Fußball-EM-Hit zwischen Deutschland und Dänemark im Fernsehen ganz oben auf der Wunschliste. So manche Eltern dürften trotz der späten Stunde weich geworden sein, denn manchmal gibt es eben auch in Puschendorf doch nichts anderes mehr als Fußball.

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