Haus der Diakonie in Siegelsdorf wird größer

20.7.2017, 13:00 Uhr
Haus der Diakonie in Siegelsdorf wird größer

© Foto: Gabi Schönfeld

Diakon Reinhold Netz war eigens zur Sitzung des Gemeinderats gekommen, um die geplante Maßnahme im Detail vorzustellen. So soll in dem rund 65 Quadratmeter großen Anbau ein Besucherbüro entstehen, außerdem eine Geschäftsstelle und ein Beratungsraum.

Netz unterstrich in diesem Zusammenhang die große Bedeutung der Einrichtung, die vor nunmehr 17 Jahren eröffnet worden war. Im ersten Stock beherbergt es die Diakoniestation. Zudem gibt es zahlreiche offene Angebote, die das Haus zu einem wichtigen Sozial- und Begegnungszentrum machen, vor allem für Senioren. Selbsthilfegruppen treffen sich hier, auch Spiel- sowie Kulturveranstaltungen gehören zum Angebot.

20 Prozent Eigenanteil

Verantwortlich für den Anbau und seine Finanzierung ist der evangelische Gemeindediakonieverein in Veitsbronn. Mit seinen rund 600 Mitgliedern ist er einer der größten Vereine in der Kommune. Die Kosten für die Maßnahme kann er allerdings nicht alleine stemmen. Geplant wird mit einem Eigenanteil in Höhe von 20 Prozent.

Das Diakonische Werk Bayern gewährt über die Ausschüttung der Lotterie Glücksspirale einen Zuschuss von 50 000 Euro. Der ist allerdings daran gebunden, dass sich auch die Kommune Veitsbronn an der Finanzierung beteiligt. Nach einigem Hin und Her einigte sich der Gemeinderat darauf, im kommenden Jahr insgesamt 25 000 Euro zur Verfügung zu stellen und für 2019 weitere 20 000 Euro in Aussicht zu stellen.

"Wir beschließen heute den Sockel und stellen in Aussicht, dass noch etwas dazukommt", sagte Bürgermeister Marco Kistner.

Damit würde man den Bedenken der SPD-Fraktion entsprechen, meinte Kistner. Die hatte zuvor kritisiert, dass man in diesem Fall Zuschüsse garantieren solle, ohne eine belastbare Kostenschätzung vorliegen zu haben. "Wir wollen einen formalen Vorgang und einen belastbaren Plan, dann sind wir die Letzten, die sich gegen einen Zuschuss stellen", sagte Helmut Keim (SPD). Sich aber ohne eine solche Basis auf einen Zuschuss festzulegen, bereite den Sozialdemokraten "enorme Bauchschmerzen".

Dass man jetzt seitens der Gemeinde eine konkrete Fördersumme nennen müsse, auch wenn es bislang nur eine Kostenschätzung gebe, betonte Richard Redlingshöfer (CSU). "Es ist für den Diakonieverein der richtige Zeitpunkt, um diesen Antrag zu stellen. Sonst kann er nicht planen", sagte er.

Netz betonte zudem, dass nichts vorangehen würde, wenn jeder abwarte, was der jeweils andere tue. So sei er auch bei der Gemeinde Obermichelbach vertröstet worden. Von dort hieß es, man wolle erst schauen, wie sich Veitsbronn positioniere. Dass es sich hier um ein "übersichtliches Bauprojekt" handle, erklärte Wolf-Dieter Hauck (WBH). "In diesem Fall kann man mit einem Zuschuss nichts falsch machen. Wenn es um einen Anbau für zwei Millionen Euro gehen würde, hätte ich auch Bauchschmerzen."

Noch nicht belastbar

Belastbare Zahlen seien zum jetzigen Zeitpunkt einfach noch nicht zu liefern, erklärte der planende Architekt Tobias Hettl aus Obermichelbach. Erst wenn verlässliche Summen, beispielsweise zur Haustechnik und Heizung vorliegen würden, könne man konkret werden. Eine "vertiefte Kostenaufstellung" sicherte Hettl indes zu — sobald diese machbar sei. Als möglichen Baubeginn nannte er das Frühjahr 2018. Die Einweihung sei mit Ende 2018 zu terminieren.

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