Heißer Stahl wird zum schicken Unikat

15.7.2013, 19:00 Uhr
Heißer Stahl wird zum schicken Unikat

© Burghardt

„Weber und Hermann Metallgestaltung“ heißt es auf der Visitenkarte der beiden Neu-Langenzenner. Das lässt vieles offen — und genauso ist es gedacht. Wer bei Weber und Hermann ein Gartentor bestellt, der bekommt auch eines. Allerdings keines von der Stange.

„Die Leute kommen zu uns, weil sie Unikate wollen“, sagt Hermann. Generell sehen er und sein Partner sich zwar mehr als Handwerker denn als Künstler. Doch in einem Beruf, mit dem die meisten Menschen eher pure Kraft und flüssigen Stahl als künstlerische Freiheit verbinden, können die beiden ihre Kreativität voll ausleben. Skulpturen auf öffentlichen Plätzen — etwa ein Denkmal zur Hochwasserregulierung in der oberfränkischen Gemeinde Unterleinleiter — gehören genauso zum Repertoire der Schmiede wie die Sanierung von Kirchen- und Friedhofssymbolen oder die Ausschmückung von Eingangshallen großer Firmen.

Mit ihrer kreativen Ader haben die beiden Schmiede auch schon seit einiger Zeit Anschluss zu anderen Kunstschaffenden in der Umgebung gefunden. „Wir engagieren uns beim Künstlerstammtisch des Landkreises. So haben wir einige Kontakte geknüpft und haben zusammen mit anderen hiesigen Künstlern Objekte gefertigt und ausgestellt“, berichtet Weber.

Wer so viel arbeitet, der benötigt vor allem Raum und Zeit. Da es den Schmieden in Seukendorf zuletzt an beidem mangelte, wurde ein Umzug unvermeidlich. „Manche Anwohner fühlten sich von unserer häufigen Samstagsarbeit gestört“, so Hermann. „Außerdem fiel kaum Tageslicht in die alte Werkstatt, und mehr Platz hätten wir schon lange brauchen können.“

All das ist nun kein Problem mehr. Rund 100 Quadratmeter größer ist die neue Schmiede am Mühlsteig, mit zahlreichen Fenstern und einer breiten Zufahrt für die Materialanlieferung. „Genau der richtige Ort zum kreativen und fleißigen Arbeiten“, urteilte Langenzenns Bürgermeister, Jürgen Habel, bei der Eröffnung.

Fast drei Jahre lang hatten Weber und Hermann nach einem geeigneten Grundstück für die neue Schmiede gesucht, ehe sie sich auf das Gewerbegebiet im Langenzenner Südwesten einigen konnte. Von dort aus wollen sie nach und nach das Bild der Zennstadt weiter mitprägen.

Vor einigen Jahren haben sie mit kunstvoll gestalteten Stelen bereits einen Wegweiser installiert, der Altstadtbesucher vom Prinzregentenplatz zum Eingang von Kloster und Kirche geleitet. Ende Juli bekommen die beiden Kunstschmiede dann wieder Gelegenheit, die Bürger von ihrer Arbeit zu überzeugen. Wenn die Sandsteinarbeiten am beschädigten Stadttor abgeschlossen sind, dürfen Weber und Hermann das neue kreieren. Dann zum ersten Mal als echte Langenzenner.

Keine Kommentare