Hohe Investition in das Überlebensmittel Wasser

17.6.2013, 13:00 Uhr
Hohe Investition in das Überlebensmittel Wasser

© Leberzammer

„Sie sollten Flughäfen bauen“, gab Ulrich Fitzthum, Leiter des Nürnberger Wasserwirtschaftsamt (WWA), den Roßtalern einen nicht ganz ernst gemeinten Rat. Wie die Großbaustelle im Süden Berlins hatte auch Roßtal mit der Insolvenz einer wichtigen Baufirma und langen Wintern zu kämpfen. Ihre erste Bewährungsprobe hat die 5,8 Millionen teure Kläranlage indes schon eine Woche vor der offiziellen Inbetriebnahme bestehen müssen.

Erste Bewährungsprobe

„Die neuen Regenrückhaltebecken waren am vorherigen Wochenende randvoll“, berichtete Bürgermeister Johann Völkl. Der Dauerregen, dessen Folgen in Niederbayern oder an der Elbe noch immer katastrophale Ausmaße haben, hatte auch den Roßtaler Mühlbach stark anschwellen lassen. „Die Anlage hat wunderbar funktioniert und ihre Feuer- beziehungsweise Wassertaufe erfolgreich überstanden“, befand Völkl über das 10000 Kubikmeter fassende, naturnahe Becken.

Eine Woche später, als sich im Kontext der Einweihung auch interessierte Bürger bei einem „Tag der offenen Tür“ ein Bild von der neuen Klärtechnik am Mühlbach machen konnten, ist von den braunen Fluten neben der eigentlichen Kläranlage nichts mehr zu sehen. Die nicht unerheblichen Eingriffe in die Natur des Mühlbachgrunds sollen sich in wenigen Jahren verwachsen haben. „Das wird einmal sehr schön werden“, so die Einschätzung der Unteren Naturschutzbehörde, richtete Landrat Matthias Dießl aus. Verbessert habe sich bereits jetzt die Wasserqualität flussabwärts. In deren Erhalt hat Roßtal früher als viele andere Gemeinden investiert. Allerdings war die Vorgängeranlage aus den 1960er Jahren zunehmend störanfällig und daher erneuerungsbedürftig geworden.

„Aber nur durch solche, sicher nicht unerheblichen Investitionen sichern wir unser Überlebensmittel Wasser“, machte Wasserwirtschaftsamtsleiter Fitzthum deutlich und sprach sich bei dieser Gelegenheit gegen Privatisierungspläne der EU aus: „Es wäre schön, wenn die Wasserver- und -entsorgung in kommunaler Hand bleiben würde.“

Keine Kommentare