Im Irish Pub hat alles begonnen

22.11.2006, 00:00 Uhr

Zehn Bewerber waren es, die sich im Juli furchtlos der Jury unter dem Vorsitz Alfred Thiegs, Musikpädagoge am Heinrich-Schliemann-Gymnasisum, in der HSG-Aula stellten. Die Wahl fiel auf drei junge Musiker und auf ein Schauspieler-Duo. Corinna Little und Jonas Rosen, beide vom Oberasbacher Bonhoeffer-Gymnasium, eröffnen den Abend mit einer Szene aus Ken Campbells «Mr. Pilks Irrenhaus“. Witzigerweise erhielt Jonas’ Bruder Tobias den Talentpreis 2005, ebenfalls in der Sparte Schauspiel. Da scheint eine Mimen-Dynastie heranzuwachsen.

Rosen, 1988 in Südafrika geboren, lebt seit zwölf Jahren in Oberasbach. Im Vorjahr war er Mitglied der Schauspielgruppe St. Markus und heuer im Ensemble der Langenzenner Klosterhofspiele. Little, Jahrgang 1988, lebt in Bronnamberg und ist in Schultheatergruppen seit sechs Jahren aktiv. Mit «oftmals spontanen Gesangseinlagen irischer Volkslieder in einem Irish Pub“ begann in der Kindheit Littles künstlerischer Horizont zu wachsen, der sich noch um Kleinigkeiten wie Geige, Chorgesang, Musical, Klavier, Blockflöte und Ballett erweiterte.

Da zwei Personen laut Theaterverein bereits als «Gruppe“ gelten, erhalten Little und Rosen den mit 1500 Euro dotierten «Gruppenpreis Schauspiel“. Jeweils 1000, ebenfalls von der Leupold-Stiftung großherzig vergebene Euro gehen an die folgenden drei Herren. Tilman Gosses ist 20 Jahre alt und lebt in Cadolzburg. Bei Pauls Andersons nahm er ab 1993 an der Musikschule südlicher Landkreis Fürth Marimba-Unterricht. Das Instrument fesselt ihn bis heute und bescherte ihm, der bei den Jungen Fürther Streichhölzern auf die Pauke haut, einige Erfolge. So wurde er 2004 Zweiter beim Bundeswettbewerb «Jugend musiziert“ in Villingen-Schwenningen. Das Fürther Publikum bezaubert Gosses heute mit Evelyn Glennies Stück «A little prayer“.

Danach folgt Sergej Prokofieffs stürmische dritte Pianosonate aus den Händen Justus Strübings. Auch in seinem Fall steht die Familie unter erheblichem Kunstverdacht, denn Papa Uwe beschert den Fürthern 2007 eine Oper zum Jubiläumsjahr. Justus Strübing hat im Frühsommer sein Abitur am Erlanger Christian-Ernst-Gymnasium abgelegt. Am 1. Dezember wird er 19 Jahre alt. An der Sing- und Musikschule seiner Geburtsstadt Fürth machte er erste klangvolle Schritte auf dem Xylophon und am Klavier. Seit 2003 ist er Schüler des Kammermusikers und Schumann-Fachmanns Florian Henschel. Mehrfach ergatterte Strübing bei «Jugend musiziert“ auf Regional- und Landesebene erste und zweite Preise.

20 Jahre alt ist der in Oberasbach lebende Schlagzeuger Julian Fau, der anfangs beim Vater in die Trommlerlehre ging und seit dem Wintersemester 2005 im Hauptfach Schlagzeug Jazz an der Hochschule für Musik Nürnberg/Augsburg studiert. Fau erhält heute Abend Unterstützung von Max Leiß (Bass) und Kai Schweiger (Gitarre). Das Trio serviert Harry Warrens «There will never be another you“. MATTHIAS BOLL