Im Rollstuhl: Schüler wollen der kleinen Shahed helfen

21.12.2017, 06:00 Uhr
Im Rollstuhl: Schüler wollen der kleinen Shahed helfen

© privat

Lange konnte Shahed von ihren Eltern getragen werden. Doch mit sechs Jahren ist sie jetzt zu schwer dafür. Das kranke Mädchen war damit ans Haus gefesselt – bis es dank der Spenden von Freunden vor kurzem einen Kinderrollstuhl bekam.

Ein Helfer nahm ihn im Flugzug mit nach Beirut, wo Verwandte von Shahed in einem Flüchtlingscamp lebten. Sie steckten den Rollstuhl in ein Taxi, das nach Damaskus fuhr. Shaheds erste Reaktion aber war anders als erwartet, erzählt Johanna Klose, Kunstlehrerin am Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Das Mädchen schluchzte: "Ich will keinen Rollstuhl. Ich will Beine!"

Shaheds Wirbelsäule ist verkrümmt. Damit die Beine nicht immer stärker gelähmt werden, brauche sie eine Operation, sagt Klose, die die Spendenaktion initiiert hat und von Schülern, Lehrern und Eltern unterstützt wird. Sie kennt Verwandte von Shahed, die mit ihren vier Kindern seit zwei Jahren in Oberfürberg leben.

Das Gesundheitssystem in Syrien liegt brach, die Kliniken seien belegt mit Opfern des Krieges, so Klose. Shaheds Familie hat nun ein Privatkrankenhaus gefunden, das die Operation durchführen kann. 5500 Euro sind nötig. Bis Ende Januar will die Lehrerin die Summe zusammenbekommen. Nach einem Unfall im Frühjahr saß Klose eine Zeit lang selbst im Rollstuhl: "Das war ein Antrieb, zu helfen." Der Rollstuhl ermöglicht Shahed – ihr Name bedeutet "Honig" – zurzeit immerhin, die Schule zu besuchen und Freunde zu treffen.

Spendenkonto: Caritas Fürth, DE 1776 2500 0000 4009 0904,BYLADEM1SFU, Sparkasse Fürth, Stichwort "Shahed – Honigkind". Infos: www.schliemann-gym.de

Keine Kommentare