Immer mehr Schüler: Fürth baut eine Sechsfach-Turnhalle

1.7.2019, 06:00 Uhr
Immer mehr Schüler: Fürth baut eine Sechsfach-Turnhalle

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Im Detail: Ab September werden 1003 Mädchen und Jungen die ersten Klassen der 14 städtischen Grundschulen besuchen. Nimmt man die beiden privaten Schulen dazu, die Humanistische sowie die evangelische Luise-Leikam-Schule, kommt man 2019/20 sogar auf 1080 Schüler – und damit auf zehn mehr als noch vor einem Jahr.

Hinter dieser Entwicklung steht zum einen ein Geburtenplus, zum anderen die Zuwanderung. Und: Der Zuwachs beschränkt sich keinesfalls auf einen Stadtteil. Braun zufolge besuchen derzeit etwa 4300 Mädchen und Jungen Fürther Grundschulen. 2024/25 werden es 500 mehr sein. Das Rathaus muss deshalb im gesamten Stadtgebiet nachjustieren.

Um der Raumnot zu begegnen, entsteht gegenwärtig an der Pestalozzi-Schule ein dreistöckiger Modulbau. Erweiterungen plant die Stadt nach Brauns Worten auch für die Grundschulen in der Friedrich-Ebert-, der Soldner- und der Frauenstraße sowie für die Adalbert-Stifter- und die Farrnbachschule.

Die Zahl der Fünftklässler nimmt folgerichtig ebenfalls leicht zu, allerdings gibt es wie üblich große Unterschiede im Detail. Das Schliemann-Gymnasium hat den Einbruch des vergangenen Jahres (nur 56 Fünftklässler) überwunden und kommt mit 81 Anmeldungen auf annähernd so viele wie vor zwei Jahren (91).

Ansturm aufs Hardenberg

Am Helene-Lange-Gymnasium hingegen geht die Zahl der Fünftklässler von 194 auf 154 deutlich zurück. Spitzenreiter ist in diesem Jahr das Hardenberg, wo statt der 161 neuen Schülerinnen und Schüler vom Vorjahr nun 180 beginnen werden. Braun spricht in diesem Zusammenhang von "saisonalen Schwankungen". So hänge die Wahl des Gymnasiums oft davon ab, welche Entscheidung der Freundeskreis des Kindes treffe. Wie auch immer, schon lange ist klar, dass die Gymnasien ebenfalls erweitert werden müssen. Wie berichtet, steht sogar im Raum, in einigen Jahren ein viertes Gymnasium zu schaffen – und zwar dort, wo heute das Schliemann zuhause ist. Das wiederum bekommt womöglich einen Neubau auf dem Areal der Wolfsgrubermühle, der Architektenwettbewerb läuft gerade.

Das HLG wird sich Braun zufolge gar "zur größten Schulbaumaßnahme" entwickeln, die Fürth je hatte. Die Pläne will die Stadt der Presse und den Eltern am 4. Juli vorstellen. "Das wird ein großer Wurf", kündigt er an. Unter anderem plant das Rathaus die erste Sechsfach-Turnhalle Fürths in Form von zwei übereinander platzierten Dreifachhallen.

Bleibt noch der Blick auf die Realschulen. Was die Anmeldezahlen betrifft, verlieren beide leicht: Der Leopold-Ullstein-Schule liegen 116 Anmeldungen vor (nach 124 im vergangenen Jahr), der Hans-Böckler-Schule 103 (nach 112). Braun zufolge könnte das auch an der Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium (G 9) liegen. Das G 8, sagt er, habe Eltern und Kinder, bei denen unsicher war, ob sie wirklich das Zeug fürs Gymnasium haben, eher abgeschreckt.

Während an der HBS laut Braun keine Baumaßnahmen anstehen, könnte die Ullstein von den großangelegten Umbauplänen am benachbarten HLG profitieren. Braun: "Das wird neue Spielräume schaffen."

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