In den Stoßzeiten wieder mehr Busse auf Fürths Straßen

27.3.2020, 20:00 Uhr
Anmerkung der Redaktion: Dieses Bild entstand noch in den Zeiten vor der Ausgangsbeschränkung.

© Hans-Joachim Winckler Anmerkung der Redaktion: Dieses Bild entstand noch in den Zeiten vor der Ausgangsbeschränkung.

Keine Kinder, die in die Schule müssen, kaum noch Pendler, niemand, der zum Einkaufsbummel in die Stadt fährt: Die für den öffentlichen Nahverkehr in Fürth zuständige infra hat auf die in der Corona-Krise rapide gesunkenen Fahrgastzahlen reagiert. Seit Montag gilt für die Busse im Stadtverkehr auch unter der Woche der Samstagsfahrplan.

Bei vielen Fürthern stieß dies auf Kritik. In sozialen Netzwerken monierten sie, dass die Busse ausgerechnet jetzt, wenn Abstand oberstes Gebot ist, voller seien als üblich. Andere bemängeln, dass sie ob des ausgedünnten Takts nicht mehr pünktlich zur Arbeit kommen oder viel früher von daheim los müssen. Manche bemerkten, dass leere Busse im Stadtgebiet unterwegs sind.

Nun reagiert die infra auf die Beschwerden und bessert nach: Ab kommenden Montag gilt ein neuer Fahrplan, der den Bedürfnissen der Fahrgäste besser Rechnung tragen soll. Gleichzeitig will das Unternehmen sein Personal verstärkt schützen, weshalb es ab sofort zwei Teams geben soll, die unabhängig voneinander arbeiten. Im Falle einer Infektion müssten dann nicht alle Fahrer in Quarantäne.

Der neue Sonderfahrplan, der von Montag bis Freitag gelten soll, will vor allem den Transport für Pendler sicherstellen und verbessern. Zu den Hauptverkehrszeiten zwischen 5 und 8 Uhr morgens sowie zwischen 15 und 18 Uhr werden zusätzliche Busse eingesetzt, damit diese weniger voll sind. Wie schon beim Samstagsfahrplan wird die Linie 176 auf die Hardhöhe weiter bedient. Sie verkehrt einmal pro Stunde. Die U-Bahnen fahren ab Montag in einem anderen Takt; die Nightliner bleiben eingestellt. An Sonn- und Feiertagen sind Busse und U-Bahnen regulär im Sonntagsfahrplan unterwegs.

Täglich desinfiziert

In Stein gemeißelt ist der an die aktuelle Situation angepasste Takt natürlich nicht. Die infra verspricht, ihn fortwährend zu überprüfen und gegebenenfalls erneut zu überdenken.

Damit die Fahrgäste einen gewissen Abstand zueinander halten können, kommen weiterhin alle 18 Gelenkbusse zum Einsatz – zumindest dort, wo es die städtebaulichen Gegebenheiten zulassen. Die infra weist zudem darauf hin, dass sich manche Technik leider nicht an die derzeitigen Vorsichtmaßnahmen anpassen lasse. So sei es nicht möglich, dass sich die hinteren Türen der Busse bei jedem Halt automatisch öffnen. Dafür müssen die Fahrgäste den Haltewunschknopf im Innern des Fahrzeugs oder den Taster außen am Bus drücken, so das Unternehmen. Diese Drücker würden aber täglich gereinigt und desinfiziert.

Der neue Fahrplan ist im Internet abrufbar unter www.infra-fuerth.de/corona und hängt ab Montag an den Haltestellen aus.

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