In Fürth fehlen Abstellplätze für Fahrräder

7.7.2018, 06:00 Uhr
In Fürth fehlen Abstellplätze für Fahrräder

© Archivfoto: Binder

Das Angebot an Fahrradstellplätzen – dazu zählen Ständer, aber auch Anlehnbügel – sei derzeit "in keinster Weise ausreichend", heißt es in dem Bericht, der vor kurzem den Stadträten im Bauausschuss vorgelegt wurde. In Fürth seien "noch viel zu wenige Möglichkeiten vorhanden, das Fahrrad sicher und geordnet abzustellen". Nachholbedarf bestehe insbesondere an größeren Bus- und Bahn-Haltestellen sowie in der Alt- und Innenstadt.

Anlass für das Baureferat, sich die Situation einmal genauer anzusehen, war ein Antrag der Grünen. Sie hatten die Stadtverwaltung bereits im März aufgefordert, einen Überblick über die Radstellplätze an den Eingängen zu U- und S-Bahnhöfen zu geben und den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln. Auch wollten sie wissen, ob die Stadt Maßnahmen plane, um die Nachfrage besser zu decken. Schließlich, so argumentierten die Grünen, wolle die Kommune doch den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel fördern. Dazu gehöre es aber, dass die Fürther ihre Räder gut aufgehoben wissen.

Baureferentin Christine Lippert sieht das genauso. Gute Abstellplätze würden oft unterschätzt, heißt es in dem Bericht ihres Referats: Ob eine Fahrt mit dem Rad unternommen wird, hänge in der Tat von den Bedingungen am Zielort ab. Es müsse sich also etwas tun in Fürth.

Kein einziger?

Insgesamt 313 Abstellplätze haben städtische Mitarbeiter an den Eingängen der Fürther U-Bahnhöfe (Hardhöhe, Klinikum, Stadthalle, Rathaus, Hauptbahnhof, Jakobinenstraße) gezählt, die meisten (112) stehen an der Südseite des Hauptbahnhofs zur Verfügung. 34 davon sind überdacht.

An den Bahnhaltepunkten – Unterfürberg, Unterfarrnbach, Burgfarrnbach, Vach, Westvorstadt, Dambach, Alte Veste – sieht es ganz schlecht aus: Offenbar ließ sich kein einziger Fahrradständer entdecken. Sinnvoll wären, so schätzt das Baureferat, wohl 100 Abstellplätze – pro Bahnhof. Am Hauptbahnhof hält man sogar 180 weitere Ständer für nötig, an den U-Bahn-Stationen 160 neue.

Das Baureferat will das Problem nun angehen: Man wolle ein "umfassendes Fahrradabstellanlagenkonzept" erstellen, heißt es. Obligatorisch seien Abstellplätze dort, wo man auf den Schienenverkehr umsteigt. Aber auch andernorts will man den Bedarf ermitteln: an Bushaltestellen, Einkaufsschwerpunkten, Freizeitorten und in dicht bebauten Gebieten.

In den nächsten fünf Jahren sollen in Etappen 2000 neue Stellplätze entstehen. Lippert rechnet mit Kosten in Höhe von 250 000 Euro und will sich auch um Fördergelder bemühen. Stadtplanungsamtsleiter Dietmar Most bestätigte auf Nachfrage der Grünen, dass auch die Ablöse, die Investoren zahlen, wenn sie bei Bauvorhaben zu wenige Pkw-Parkplätze schaffen, für Radständer genutzt werden kann: wenn man damit den Parkdruck reduziert.

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