In Fürths Schulen wird es enger

7.9.2019, 10:00 Uhr
In Fürths Schulen wird es enger

© Archivfoto: Hans-Joachim Winckler

Kommendes Frühjahr dürfen Rektor Thomas Bauer, das Lehrerkollegium und die 530 Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule Pestalozzistraße wohl aufatmen. Dann soll ein Modulanbau am Rand des Pausenhofs die schlimmste Not lindern. Auf drei Stockwerken werden neun Klassenzimmer und zwei Lernwerkstätten untergebracht. Daneben finden sich zwei Ganztagsräume und eine Mensa. Sie sollen helfen, Raum zu haben für immer mehr Kinder, die nachmittags betreut werden müssen.

Fast 200 solcher Plätze hat die Stadt im vergangenen Jahr geschaffen, bilanziert Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun beim diesjährigen Pressetermin zur Bekanntgabe der aktuellen Schülerzahlen in der Pestalozzischule. Denn während man sich an die Zahl von mehr als 1000 Fürther ABC-Schützen schon fast gewöhnt hat – heuer starten am Dienstag 1096 Erstklässler an 14 staatlichen und zwei privaten Grundschulen in der Stadt – liegt der eigentliche Rekord zum Schuljahresstart bei den Betreuungsplätzen. 4534 Kinder, so viel wie nie zuvor in Fürth, verbringen auch den Nachmittag in der Schule, meistens, damit die Eltern arbeiten können. Bis zu 75 Prozent der Schüler nutzen bereits die Möglichkeit, an Ganztagsschulen, im Hort oder in der Mittagsbetreuung unterzukommen, sagt Braun.

Besondere Anstrengungen habe die Stadt unternommen, das Ganztagsangebot auszubauen, das es mittlerweile an allen acht Mittelschulen, den beiden Förderzentren und Realschulen, an allen Gymnasien und fast allen Grundschulen gibt, so der Referent. 3167 Kinder und Jugendliche in insgesamt 189 Klassen lernen, arbeiten und entspannen dort gemeinsam über den bislang üblichen Schulschluss am Mittag hinaus. 2018 waren es noch 2964 Kinder gewesen. Aber auch das Angebot in den Ferien hat die Stadt ausgedehnt: Über 300 Schüler können dann an elf Standorten im ganzen Stadtgebiet betreut werden.

Neben dem Ausbau der Pestalozzischule reagiert man auch an anderen Standorten auf den gestiegenen Platzbedarf. In der Südstadt etwa entsteht eine Zentralmensa, Erweiterungsplanungen gibt es für die Grundschulen Soldnerstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Burgfarrnbach und Adalbert-Stifter-Straße. Die Mammutvorhaben Helene-Lange-Gymnasium, Heinrich-Schliemann-Gymnasium und Ludwig-Erhard-Berufsschule werden die Stadt ebenfalls weiter lange beschäftigen – und ihr finanziell einiges abverlangen. Geschuldet sind die Großprojekte auch den Prognosen, die aufgrund von geburtenstarken Jahrgängen, Zuwanderung und Zuzug einen Anstieg der Schülerzahlen voraussagen. In den vergangenen Jahren sind schon 250 bis 300 Schüler hinzugekommen, bis 2023/24 ist mit weiteren 200 bis 250 zu rechnen. Weil aber 500 Schüler 20 zusätzliche Klassen bedeuten, könne man sich leicht ausmalen, was das für die Bildungseinrichtungen heißt.

Ab Dienstag, dem ersten Schultag, gehen 4179 Kinder in die Fürther Grundschulen, 68 mehr als vergangenes Jahr. Die Mittelschulen dagegen besuchen 1971 Schüler, 43 weniger als 2018. Den Rückgang begründet Braun damit, dass immer öfter höhere Abschlüsse angestrebt würden.

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