Kein Rekordsommer: So war die Saison in den Freibädern

17.8.2019, 10:00 Uhr
Für Kinder bis 14 Jahre und ihre Begleitpersonen ist das Jugendbad in Burgfarrnbach reserviert. Nach dem Wochenende wird hier schon zugesperrt.

© Hans-Joachim Winckler Für Kinder bis 14 Jahre und ihre Begleitpersonen ist das Jugendbad in Burgfarrnbach reserviert. Nach dem Wochenende wird hier schon zugesperrt.

Fürther Freibad

Starker Anfang, flaches Ende. Mit diesen Worten beschreibt Fürthermare-Chef Horst Kiesel die Saison. Derzeit steht das Freibad am Scherbsgraben bei rund 88.000 Besuchern. Das ist nicht schlecht, immerhin habe man die Marken von 2016 und 2017 schon zum jetzigen Zeitpunkt überschritten, aber es ist auch nicht richtig gut. Ohnehin unerreichbar bleibt der vergangene Rekordsommer mit am Ende 123.000 Gästen.

Der stärkste Tag während der Hitzewelle war der 30. Juni mit 7000 Besuchern. "Das hat uns schon an unsere Grenzen gebracht", sagt Kiesels Geschäftspartner Rainer Grasberger. Im Umfeld gab es Ärger. Einige Badegäste parkten so rücksichtslos, dass sogar Buslinien umgeleitet werden mussten.

Was Grasberger wie Kiesel verstärkt auffällt: Sacken die Temperaturen unter 30 Grad, füllt sich das Bad kaum. "Offenbar sind 28 Grad nicht mehr warm genug", bedauert Grasberger. Zu schaffen macht dem Team der Personalmangel: Nicht nur Bademeister fehlen, auch in der Gastronomie gibt es Lücken.

Die Saison wird in Absprache mit der Stadt Fürth am 8. September beendet. Grasberger hofft im Schlussspurt auf ein paar warme Tage: "Dann könnten wir wirklich von einer ordentlichen Saison sprechen."

Jugendbad Burgfarrnbach

Eine Woche früher als geplant ist im Jugendbad Burgfarrnbach Schluss: Schon ab diesem Montag bleibt es geschlossen. Es sei einfach zu kühl geworden, sagt Dominic Strotzer, der bei der infra zuständig für die städtischen Bäder ist. Das Schwimmbecken sei ja nicht beheizt, und "mit jeder kalten Nacht nimmt die Wassertemperatur ab". Bei 20 Grad ist man inzwischen angekommen – alles darunter locke nur wenige Besucher.

Rund 1700 Besucher zog es in dieser Saison in die beschauliche Anlage an der Hummelstraße, die für Kinder bis 14 Jahre und ihre Begleitpersonen reserviert und nur bei gutem Wetter geöffnet ist. Darunter waren, wie im vergangenen Jahr, 1200 zahlende Gäste. Beliebt sei die Einrichtung vor allem bei den Acht- bis 13-Jährigen aus der Umgebung.

Veitsbad

Eine trotz der Hitzeperiode nur durchschnittliche Saison verzeichnet der Betriebsleiter des Veitsbronner Veitsbades, Uwe Sulzer. Das insgesamt durchwachsene Wetter habe ausgleichend gewirkt. "An den ganz heißen Tagen war es wohl auch etlichen Menschen zu beschwerlich, sich auf den Weg ins Freibad zu machen", vermutet Sulzer.

Gut angenommen wird in Veitsbronn nach den Worten des Betriebsleiters der Feierabendtarif ab 17 Uhr und die nun auch für auswärtige Besucher gültige Familientageskarte zum Sondertarif. Die Freibadsaison soll auf jeden Fall noch bis zum Ende der Sommerferien laufen, nach Möglichkeit bis Mitte September.

Bibertbad

Ein Plus von 26.000 Besuchern gegenüber dem Vorjahr verzeichnet der Zirndorfer Werksleiter Timo Schäfer im ersten Halbjahr im Bibertbad. Erstmals war heuer das Hallenbad bis in den Sommer hinein geöffnet – im Paket mit dem Freibad, um Gästen eine größere Badelandschaft zu bieten. Herausragend war der Juni mit 32.000 Freibad- und über 10.000 Hallenbadbesuchern. Einen Rekordbesuch verzeichnete man am 26. Juni bei 38 Grad Lufttemperatur mit 3630 Freibadgästen.

Im Juni 2018 konnte man dagegen nur 18.000 Freibad- und 1066 Hallenbadgäste begrüßen. Die Halle wurde damals allerdings schon im Juni zur Revision geschlossen. Heuer fällt die Pause kürzer aus, nächste Woche nach der Kirchweih soll der Bereich schon wieder geöffnet werden.

Der Parkplatz vor dem Bibertbad hat an den besucherstarken Tagen kaum noch ausgereicht. Einer raschen Lösung steht laut Schäfer jedoch die Planung eines Radschnellwegs auf der ehemaligen Bibertbahntrasse am Parkplatzrand entgegen.

Das Zirndorfer Freibad soll – wetterabhängig – bis Mitte oder gar Ende September geöffnet bleiben. Danach wird es, so Schäfer, keine Sommersaisonkarten mehr geben, sondern nur noch Ganzjahreskarten. Ohnehin seien heuer nach der 100-prozentigen Preiserhöhung nur noch 48 Saisonkarten verkauft worden. Besser gefragt war mit knapp 250 Stück die 200-Euro-Geldwertkarte.

Naturbad Großhabersdorf

Am 6. September ist von 9 bis 11 Uhr die letzte Gelegenheit, um ins unbeheizte Naturbad Großhabersdorf einzutauchen. Dann endet die Saison für das fünfköpfige Mitarbeiterteam. Dazu gehört Tamara Zankl, die eine "super Saison" ohne Pannen und Unfälle erlebt hat. An den besonders heißen Tagen füllten über 1000 Gäste das idyllische Bad. Darunter waren nach Angaben von Zankl auch etliche Funpark-Besucher, die im dortigen Hotel übernachteten und nach dem Aufenthalt im Freizeitpark noch eine Abkühlung wollten.

Neben den rund 30 Stammgästen, die bei jedem Wetter kommen, wurden auch viele auswärtige Gäste registriert. Für die Wasserreinigung sorgen Pflanzen auf natürliche Weise am Beckenrand. Besonders gut in Erinnerung bleibt die Saison jenen Kindern, die am Wasserwachtfest mit Zeltwochenende teilgenommen haben.

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