Keine Kirchweihen im Landkreis

ZIRNDORF - Während Fürth in Sachen Michaelis-Kirchweih noch auf das Prinzip Hoffnung setzt und erst Anfang September entscheiden will, ob die Kirchweih im Oktober stattfindet, macht der Landkreis Nägel mit Köpfen: In den Hauptorten der Städte, Märkte und Gemeinden werden bis zum 31. August keine Kirchweihen abgehalten.

Darauf haben sich Landrat Matthias Dießl und die Bürgermeister im Rahmen einer gemeinsamen Videokonferenz verständigt. Die Devise lautet: "Die Gesundheit unserer Mitmenschen hat oberste Priorität."

© Athina Tsimplostefanak

In Zirndorf ist neben der Kirchweih noch ein zweiter Höhepunkt im Veranstaltungskalender betroffen: Das Stadt- und Brauereifest, im Juli auf dem Programm, ist ebenfalls gestrichen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen um Covid-19 sei es nicht möglich, auf einem solchen Fest die vorgegebenen Mindestabstände einzuhalten, weder im Zelt noch auf dem Festgelände. "Und mit Mundschutz kann man kein Bier trinken", bringt es Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel auf den Punkt. Sehr schade sei dieser Schritt, "aber Gesundheitsschutz geht einfach vor".

 

Appell in die Ortsteile

 

Der Landrat und die Bürgermeister hoffen nun, dass die Veranstalter der Ortsteilkirchweihen gleichziehen, sonst sei zu befürchten, dass Besucher bei Ausfall der Hauptort-Kirchweih ausweichen und dies dort zu einem erhöhten Besucheraufkommen führt. Auch die Tucher-Brauerei betont die besondere Verantwortung in Zeiten der Krise. Vertriebsinspektor Jörg Träger weiß um die vielen Absagen privat organisierter Veranstaltungen: "Das trifft uns als Brauerei genauso wie Vereine und andere Veranstalter."

Allerdings schürt Zwingel bereits die Vorfreude aufs nächste Jahr. Es seien Überlegungen im Gange, neben der Kirchweih ein Stadt- und Brauereifest in besonderer Form – als Dankeschön für Geduld und Verständnis der Bevölkerung – auszurichten, obwohl das nächste Stadtfest turnusgemäß erst 2022 anstünde.